Pechvogel Tah verrät: So hat mich Neuer aufgebaut

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Für Jonathan Tah war der Freitagabend ein gebrauchter.

Bei der 2:4-Pleite gegen die Niederlande im Rückspiel der EM-Qualifikation stand der 23-Jährige in der Startelf und zeigte in der ersten Hälfte eine solide Leistung.

In der zweiten Halbzeit jedoch brach er, wie viele seiner Mitspieler, ein. Tah war an allen Gegentoren beteiligt, der 2:1-Führungstreffer für Oranje (65.) resultierte aus einem unglücklichen Eigentor des Verteidigers.

„Man kann ihm keinen Vorwurf machen. Im Verbund sahen wir nicht gut aus“, nahm ihn Kapitän Manuel Neuer in Schutz.

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Als letzter Spieler verließ der Stammspieler von Bayer 04 Leverkusen um 0.25 Uhr das Volksparkstadion, weil er zuvor noch mit Manuel Neuer zur Dopingprobe musste. Anschließend nahm er sich in der Mixed Zone noch Zeit für ein Gespräch mit SPORT1.

SPORT1: Herr Tah, es war kein leichter Abend für Sie. Wie geht es Ihnen?

Jonathan Tah: Klar, es war kein einfaches Spiel. Das war von Anfang an klar. Die eine Situation mit dem Tor war natürlich unglücklich, aber man versucht alles, um es zu verhindern. Dann passiert das mal. Es war auch das erste Eigentor meiner Karriere. Daraus lernt man. Insgesamt können wir viel aus dem Spiel mitnehmen, lernen und versuchen, es im nächsten Spiel wieder besser zu machen. (SERVICE: Ergebnisse und Spielplan)

SPORT1: Wie haben Sie die Mitspieler aufgebaut?

Tah: Ich war erstmal bei der Dopingprobe. Mit so vielen habe ich noch nicht gesprochen.

SPORT1: Aber Sie haben lange Zeit mit Manuel Neuer gesprochen.

Tah: Ja, klar. Er hat mir gesagt: „Wenn du nicht da bist, macht ihn ein Holländer rein. Mach dir keinen Kopf.“ Im ersten Moment nervt es mich natürlich. Aber da muss man einfach Profi sein und gut damit umgehen.

SPORT1: Was stimmt in der Defensive nicht? So viele Fehler kennt man nicht von der Mannschaft.

Tah: Wir waren teilweise zu passiv. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir uns sehr weit zurückgezogen. Wenn die Niederländer in unsere Reihen gespielt haben, waren wir nicht aggressiv genug. Auch mit dem Ball hatte ich das Gefühl, dass wir nicht so dominant waren, wie es vielleicht in den vorherigen Spielen war, dass wir das Spiel nicht so in die Hand genommen haben und ihnen dadurch Selbstvertrauen geben.

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SPORT1: Wäre vielleicht ein alter Hase zum Hochschauen gut gewesen?

Tah: Ich bin drei Jahre dabei und habe viel geguckt. Jetzt muss ich meine eigenen Erfahrungen sammeln, wir alle müssen unsere eigenen Erfahrungen sammeln. Wie schon gesagt: Wir können aus so einem Spiel viel lernen und dürfen uns davon jetzt nicht runterziehen lassen.

SPORT1: Im Verein spielen Sie weniger die Dreierkette. Niklas Süle auch nicht. Ist es deshalb schwieriger oder muss man die Dreier- oder Viererkette immer draufhaben?

Tah: Auf dem Niveau muss man das draufhaben und das kann auch von einem gefordert werden. Ich habe es im Verein auch ein paar Mal gespielt, auch auf der linken Seite. So versucht man sich weiterzubilden. Ein Anderer macht eine Fortbildung, ich mache halt das und versuche da meine Erfahrungen zu sammeln. (SERVICE: Tabellen der EM-Qualifikation)

SPORT1: Wie haken Sie solche Spiele ab?

Tah: Jetzt ist noch sehr viel Adrenalin da. Schlafen ist sowieso schwer, jedenfalls für mich, nach so einem Spiel. Ich kann nur sagen, dass ich zum nächsten Spiel wieder meinen Kopf frei habe und dann bereit bin.

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