Dubiose Anbieter: Vorsicht, Abofalle! So zocken angebliche Streamingdienste ahnungslose Nutzer ab

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Als Jülide K. im Januar auf der Suche nach einer kostenlosen Alternative zu Netflix auf das Angebot des Streamingdienstes myflixx.de stieß, wirkte der Anbieter auf sie seriös: die Name und die Aufmachung der Website – alles erschien ähnlich wie bei der Konkurrenz. Und offenbar musste sie sich dort einfach nur registrieren, dann sollte es schon losgehen. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuße: Die 24-Jährige konnte weder einen Film ansehen, noch herunterladen. Stattdessen erhielt sie wenig später von Myflixx eine Rechnung über 360 Euro.

Portale wie Myflixx, Amostream, Woplay, Cineplex24 oder Oliflix sind den Verbraucherzentralen schon längst ein Dorn im Auge. Mittlerweile gibt es Hunderte davon. Und immer häufiger melden sich bei den Verbraucherschützern Internetuser wie Jülide K., die sich von diesen vermeintlichen Streamingportalen abgezockt fühlen. stern TV hat mit Betroffenen gesprochen: Ob Abofalle oder saftige Rechnung – keiner ahnte, dass dahinter eine perfide Masche steckt, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und das häufig auch noch ohne Gegenleistung. Filme gibt es dort in der Regel nämlich gar nicht zu sehen, oder wenn, dann nicht wie erwartet.

Die Verbraucherzentralen haben ausführliche Informationen zusammengetragen. Unter anderem listen sie die zahlreichen Namen und Domains auf, hinter denen sich solche Streamingsdienste verbergen.

Tipps für (betroffene) Internet-User

Wer betroffen ist und eine Rechnung oder eine Forderung für ein Abonnement erhalten hat – aber keine Leistung erhalten hat – sollte und muss auf keinen Fall bezahlen. Folgendes können Sie tun, um sich zu wehren:

  • Lassen Sie sich durch aggressive Zahlungsaufforderungen nicht einschüchtern.
  • Stellen Sie eine Strafanzeige bei der Polizei. Das geht mittlerweile auch online über diesen Link.
  • Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Forderungen berechtigt sind, können Sie sich bei Ihrer Verbraucherzentrale individuell beraten lassen.
  • Um gar nicht erst auf Angebote dubioser Streaming-Dienste hereinzufallen, ist es sinnvoll, den Namen der Streaming-Website in eine Suchmaschine einzugeben oder in dieser Liste der „Marktwächter“ auf der Seite der Verbraucherzentrale nachzusehen. Und zwar bevor Sie sich dort registrieren und persönliche Daten eingeben. Handelt es sich um eine unseriöse Webseite, finden Sie häufig bereits Hinweise dazu im Internet.
  • Schauen Sie keine Filme, Serien oder sonstige Inhalte über Ihnen bisher unbekannte Streamingplattformen an, selbst wenn Sie Zugriff darauf bekommen. Oft ist die Dubiosität der Quellen deutlich sichtbar und fragwürdig. Es gilt:
  • Sollten Sie über einen Anbieter tatsächlich einen vermeintlich illegalen Inhalt geschaut/gestreamt haben (aktuelle Filme, Live-Fußballspiele, neue Serienfolgen etc.), sollte Ihnen bewusst sein, dass damit eine Urheberrechtsverletzung verbunden ist: Diese Plattformen können die Rechte nicht innehaben. Juristisch machen Sie sich damit strafbar, da die Justiz davon ausgeht, dass Ihnen die dies klar gewesen sein muss. Faktisch jedoch kam es bisher noch zu keiner Strafverfolgung bei Nutzern.

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