So kam es zum Ferrari-Fiasko

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Es hätte die rote Wiederauferstehung werden sollen.

Nach der schlechten Performance beim Australien-Grand-Prix wollte Ferrari in Bahrain alles besser machen und zunächst sah auch alles danach aus, als ob es in Maranello Grund zur Freude geben würde.

Im Training und Qualifying dominierte die Scuderia die Konkurrenz, beim Start überholte Sebastian Vettel Pole-Debütant Charles Leclerc zwar, doch die Doppel-Führung hielt. Wie konnte es also passieren, dass es doch ein schwarzes Wochenende wurde für die roten Renner gab? 

Frontflügel von Vettel fliegt weg

Eine fatale Mischung aus persönlichem Fehler und technischem Versagen bescherte Ferrari statt des fast schon eingeplante Doppelsiegs nur die Ränge 3 und 5. Ein Ende, an das auch am Ferrari-Kommandostand wohl niemand mehr gedacht hat. 

Teil eins des roten Desasters ist noch recht einfach zu erklären. „Ich wurde überrascht und habe das Heck verloren. Es tut mir wirklich leid“, sagte Vettel entschuldigend nach seinem Dreher im Zweikampf mit Lewis Hamilton in der 38. Runde: „Ich wolle eigentlich auf der Innenseite zurückkommen, dann habe ich schlagartig das Auto verloren. Unterm Strich ist das mein Fehler.“

Dass sich anschließend noch der Frontflügel verabschiedete, sah Vettel als Folgeschaden. „Durch den Dreher habe ich die Reifen so sehr beschädigt, dass ich ziemlich viele Vibrationen hatte, was dann später zum Frontflügelschaden führte“, erklärte der viermalige Weltmeister.

Das war der Grund für Leclercs Lesistungsverlust

Noch bitterer war für Ferrari allerdings das Drama um Leclerc. Der junge Monegasse hatte die Fachwelt mit seinem Auftritt über das ganze Wochenende verzückt, strebte scheinbar unaufhaltsam seinem ersten Grand-Prix-Sieg entgegen – bis ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung machte. „Was ist da los?“, funkte der verzweifelte Leclerc an die Ingenieure – eine Antwort konnten sie dem 21-Jährigen aber nicht bieten.

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Die gab es dafür am späten Sonntagabend. Einen Defekt im Energie-Rückgewinnungssystem konnte Ferrari entgegen erster Annahmen als Ursache ausschließen. Vielmehr lief der Wagen von Leclerc nur noch auf fünf statt wie üblich sechs Zylindern.

„Wir werden den Motor gründlich untersuchen“, kündigte Teamchef Mattia Binotto an. Vorläufig nimmt man in Maranello an, dass eine „Fehlzündung an einem Zylinder“ das Problem verursacht hat: „Es war ein Schaden an einer Einzelkomponente, den wir herausfinden werden.“

Glück im Unglück für Ferrari

Binotto tröstete sich damit, dass man an diesem Wochenende ein gutes Auto gehabt habe. Leclerc hilft das nur auch nicht mehr, das Renn-Wochenende dauert schließlich bis zur karierten Flagge. Kampflos musste er die Mercedes-Boliden von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas an sich vorbeiziehen lassen.

Dass er als Dritter immerhin noch aufs Podium durfte, hatte er nur der späten Safety-Car-Phase und dem damit verbundenen Überholverbot zu verdanken.

„Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass ein paar Runden später alles hochgehen würde“, beschrieb Leclerc die Minuten gegen Rennende, als ihm darüber hinaus auch noch drohte, der Sprit auszugehen.

Die Auferstehung von Ferrari ist also um ein Rennen verschoben worden. Auf den Grand Prix von China, eine Woche vor Ostern.

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