Discounterware vs. Markenprodukte: Aufbackbrötchen für die Festtage: Das sind die besten im stern-TV-Test

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Der Handwerksbäcker hat mittlerweile echte Konkurrenz bekommen. Denn bei Brötchenpreisen von 40 Cent pro Stück – plus Schlangestehen am Morgen – greifen viele Kunden lieber zu Aufbackbrötchen. Die gibt es beim Discounter schon für unter 7 Cent pro Brötchen. Vor allem Tiefkühlware ist lange haltbar und kann nach Bedarf abgezählt direkt aus dem Gefrierfach im Backofen knusprig aufgebacken werden.

stern TV hat zusammen mit dem Lebensmittelchemiker Prof. Hauke Hilz und seinem Team der Hochschule Bremerhaven 10 verschiedene Aufbackbrötchen getestet – sowohl fertiggebackene aus der Tiefkühlung als auch ungekühlte Frischware, die nur zu etwa 70 Prozent vorgebacken ist. Beide lassen sich zu Hause einige Wochen lagern. Ungekühlt sind die  Produkte der Eigenmarken von Real, Aldi Nord, Netto und die Markenprodukte von Harry und Goldentoast. Die Brötchen von Rewe, Edeka, Lidl und Kaufland kommen aus dem Tiefkühlfach, wie auch das Markenprodukt von Coppenrath und Wiese.

Aromen und zu viel Zucker das muss nicht sein

Wie unterschieden sie sich in Preis, Zutaten, Nährwerten – und vor allem im Geschmack? Bei der Analyse der Zutaten fällt Hauke Hilz gleich auf: Das Discountprodukt von Netto enthält Aroma und  dem Markenprodukt von Golden Toast wurde zusätzlich natürliches Röstbrotaroma zugesetzt – der Professor sieht das kritisch: „Im Lebensmittelbereich wird aus meiner Sicht viel zu häufig Aroma eingesetzt“, so Hilz. Bei Joghurt, in der Apfelschorle – und jetzt auch beim Brot, „das muss nicht sein“, sagt er. „Auf der Zutatenliste haben wir das als negativ bewertet.“ Dasselbe gelte für einen hohen Zuckergehalt, wie etwa in den Edeka- und Real-Brötchen. Ein bisschen Zucker zur Geschmacksabrundung und für die natürliche Bräunung sei normal, aber „im Grunde genommen kann man auf Zucker verzichten.“

Auf den Geschmack kommt es an

Entscheidend ist aber letztlich, ob das Brötchen auf der Festtagstafel seine Berechtigung hat. Lecker soll es sein! Das haben die Tester in einer Blindverkostung beurteilt. In der Kategorie „Sensorik“ bewerteten sie die nach Anleitung fertig gebackenen Brötchen nach Aussehen, Geruch und Geschmack. Denn: „Wenn’s nicht schmeckt, brauchen sie das Produkt gar nicht erst verkaufen. Deswegen ist der Geschmack das, was im Test die höchste Gewichtung bekommt“, erklärt Professor Hauke Hilz.

Diese Brötchen dürfen auf den Festtagstisch

Für das Endergebnis ging die Sensorik mit 40 Prozent in die Bewertung ein, je 20 Prozent der Endnote machten Preis, Zutatenliste und Nährwerte aus. Bei den 10 getesteten Sorten bilden die Premium Krüstchen von Harry das Schlusslicht im Test. Sie kamen nur auf die Note „Ausreichend“. Mit „Befriedigend“ schlossen die Discountprodukte von Real, Rewe, Netto, Edeka und Lidl ab. Deutlich teurer und ebenfalls befriedigend ist das Markenprodukt von Goldentoast. „Das sind ja sogenannte Convenience-Produkte, die einfach und schnell zu handhaben sind. Da bleibt vielleicht doch das eigentliche Brötchenaroma ein bisschen auf der Strecke“, so das Resümee des Lebensmittelexperten. Also doch Bäckerbrötchen für die Feiertage besorgen? Ein Aufbackbrötchen aus der Tiefkühlung kann da jedenfalls mithalten: Die Goldstücke von Coppenrath und Wiese haben die Tester im Ergebnis überzeugt. „Die Kruste war knusprig, und hat auch im Mund geknuspert. Der Geschmack war gut. Insgesamt ein gutes Brötchen“, schließt Hauke Hilz. Preislich liegen die Brötchen im mittleren Preissegment. Die Goldstücke führen den Test mit der Gesamtnote Gut+ an, allerdings dicht gefolgt von den günstigeren Aldi Nord-Brötchen und dem Kaufland-Produkt (beide: Gut-).

FS Testergebnisse Brötchen

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