Arjen Robben ist keiner, der ein Blatt vor dem Mund nimmt – auch jetzt nicht, in der sportlich schwierigsten Phase des FC Bayern München seit langem.
„Wir dürfen gar nicht von Titeln reden, weil im Moment sind wir dafür nicht gut genug – so realistisch muss man auch sein“: Diese bemerkenswerte Ansage machte der niederländische Flügelstürmer in einem am Montag ausgestrahlten Interview im Sportschau Club der ARD.
Im Gespräch mit Moderatorin Jessy Wellmer sprach der 34-Jährige zudem auch sehr offen über seine ausklingende Karriere, Trainer Niko Kovac und seine kritische Haltung über eine moralische Schattenseite des Profifußball-Betriebs.
Arjen Robben über …
seine weiteren Karriere-Aussichten:
„Wenn es bei Bayern vorbei sein wird, bedeutet das nicht, dass meine Karriere danach beendet ist. Besser werden geht nicht mehr. Man muss versuchen, dass es so langsam wie möglich schlechter wird. Du brauchst jemanden im Umfeld, der richtig Ahnung von Fußball hat und dir sagt: ‚Junge, geh und mach was anderes.'“
Trainer Niko Kovac:
„Er hat vielleicht ein bisschen weniger Erfahrung und ist noch jung. Du merkst, dass noch viel Spieler in ihm steckt. Das meine ich nicht negativ, ich meine das positiv. Er ist sehr ehrgeizig, wie schon als Spieler. Er arbeitet hart und man muss klar sagen: Trainer vom FC Bayern zu sein, das ist nicht einfach.“
den Maulwurf beim FC Bayern und die Medien:
„Langweilig ist es nicht. Das kann man sagen. Ich bin jetzt in der zehnten Saison bei Bayern und weiß nicht, ob ich es so schon einmal erlebt habe. Jeden Tag kommt etwas Neues heraus. Es geht gar nicht mehr um Fußball, sondern nur noch um Nebensachen. Man kann das nur auf dem Platz ändern. Bist du erfolgreich, hast du Ruhe. Bei der nächsten Niederlage kommt dann alles wieder hoch.“
Kinder im Profifußball:
„Mein eigener Verein macht das auch, aber ich bin dagegen, dass Kinder schon mit acht oder neun Jahren bei einem Profiverein spielen. Ich finde das absolut nicht gut. Kinder haben auch ein soziales Leben, müssen sich weiter entwickeln. In dem Alter schon Leistungsdruck auf sie auszuüben: Ich finde das nicht gut.“