Sportwagen-Asse Derani und Ricky Taylor testen IndyCar

0
747

Da konnte man einfach nicht nein sagen: Ricky Taylor bekam die Gelegenheit, einen Test in einem IndyCar-Fahrzeug zu absolvieren. Und das gleich an der ersten Adresse überhaupt in Amerikas Monoposto-Topserie: Er steuerte den Penske-Chevrolet von Simon Pagenaud auf dem Rundkurs des Homestead-Miami Speedways, also unter Einbeziehung des Infields. Auch Pipo Derani darf sich freuen: Der Ford-Werkspilot wird am 1. März für Schmidt/Peterson in Sebring ins Lenkrad greifen, wo einiges auf dem Spiel steht.

Taylor hat die Feuertaufe bereits hinter sich und begeisterte dabei das Penske-Team. „Großartiger Kerl und starker Fahrer!“, twitterte IndyCar-Champion Simon Pagenaud. Das sollte runtergehen wie Synthetiköl. Doch auch ohne das Lob war der Sieger der 24 Stunden von Daytona 2017 im siebten Himmel. „Das war der Wahnsinn, den Penske-Chevy zu fahren!“, jubelt er im Gespräch mit ‚Racer‘. „Dieses Auto gibt einem so viel Vertrauen. Es geht hier um kleinste Details bei der Frage, wie viel Abtrieb man wählt. Die Unterschiede sind hier wirklich marginal.“

Der 27-Jährige soll an die Zeiten von Simon Pagenaud herangekommen sein. Doch dafür hat er eine ganz rationale Erklärung: „Das ist toll, aber er hatte nur ein paar Runden am Vormittag. Als ich meine schnellste Runde am Nachmittag gedreht habe, war die Strecke schon in deutlich besserem Zustand.“ Darüber hinaus traf er mit Josef Newgarden auf einen alten Bekannten: Gegen den für die IndyCar-Saison 2017 neu verpflichteten Penske-Piloten fuhr er einst in der Einsteigerserie von Skip Barber. „Wir hatten einige tolle Rennen damals, aber das Auto hier ist schon ein ganz anderes Kaliber“, grinst Taylor.

Derani fährt um mögliche IndyCar-Zukunft

Luis Felipe „Pipo“ Derani bereitet sich unterdessen auf eine Testfahrt im Schmidt-Peterson-Honda in Sebring vor, die er am 1. März absolvieren wird. Neben Derani wird am selben Tag auch der Deutsch-Mexikaner Luis Michael Dörrbecker, der Sieger des letzten Rennens der AutoGP-Serie vor deren Integration in die BOSS GP, am Steuer sitzen. „Wir hatten mit Pipo vor vier Jahren bereits einen Test für die Indy Lights“, erinnert sich Schmidt bei ‚Autosport‘. „Er ist ein herausragender Fahrer, aber leider kam kein Deal für die Lights zustande.“

Derani wechselte in die Sportwagen-Szene und hat sich durch die LMP2-Ränge bis zum Ford-Werkspiloten hochgearbeitet. Im vergangenen November testete er außerdem den Toyota-LMP1-Boliden. „Ich denke, er hat bei den Sportwagen sein Können unter Beweis gestellt“, fügt Schmidt hinzu und zieht einen Vergleich zum amtierenden IndyCar-Meister: „Es könnte eine ähnliche Situation wie bei Simon werden: Er verließ den Monoposto-Sport und reifte in der Sportwagenszene heran, bevor er enorm stark zurückkehrte.“ Pagenaud fuhr vor seinem Wechsel zu Penske für das Team von Sam Schmidt.

Der Teambesitzer macht kein Geheimnis daraus, dass es bei dem Test für beide Anwärter um einiges geht: „Vielleicht zwei oder drei Rennen nach Indy. Wir würden Rundkurse bevorzugen, um sie ins Programm aufzunehmen. Wir hätten mit ihnen vertragliche Möglichkeiten für dieses und nächstes Jahr. Aber wenn ich über die Zukunft spreche, dann denke ich noch ein bisschen weiter. Beispielsweise hätte ich mit meinen jetzigen Fahrern (Michail Aljoschin und James Hinchcliffe; Anm. d. Red.) gerne eine langfristige Partnerschaft, aber ihr Vertrag läuft Ende des Jahres aus.“

© Motorsport-Total.com

Read more on Source