Prokop lässt Kraus Hintertür offen

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Handball-Bundestrainer Christian Prokop lässt Rückraumspieler Michael Kraus doch noch ein kleines Hintertürchen für die Heim-WM im Januar 2019 auf. „Ich wurde gefragt, ob konkrete Planungen mit Kraus oder Holger Glandorf vonstattengingen. Und konkrete Planungen gab es nicht. Nur das habe ich verneint“, sagte Prokop während des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein-Neckar Löwen (27:20) bei Sky: „Es ist definitiv nicht ausgeschlossen, dass Kraus mit zur WM fährt.“

Zuvor hatte Prokop im Gespräch mit dem Magazin Handballwoche mit einem knappen „Nein“ auf die Frage geantwortet, ob er plane, Kraus zurückzuholen. Bei Sky betonte der Bundestrainer am Montagabend, dass „konstant starke Leistungen“ entscheidend für eine Nominierung seien: „Wenn Spieler sich empfehlen, dann sind sie auch für Januar nicht wegzuwischen. Ich werde einen Teufel tun, hier irgendwo eine Tür zuzuschlagen.“

Glandorf kein Thema 

Für Holger Glandorf gilt diese Devise aber nicht mehr, der Linkshänder wird definitiv nicht im WM-Kader stehen. „Wir haben in der Liga genug Qualität, um die Position zu besetzen“, sagte Prokop.

Nach dem Ausfall des Toptorjägers Julius Kühn (Kreuzbandriss) muss sich der Bundestrainer nach Alternativen im Rückraum umsehen. Kraus zählt zu den Kandidaten, sagte der 39-Jährige: „Aber wir müssen natürlich sagen, dass wir nach dem bitteren Ausfall von Julius Kühn mit Fabian Böhm, Steffen Fäth und Philipp Weber einfach Leute haben, die ich noch etwas davor sehe.“

Kraus, 2007 mit der deutschen Mannschaft um Bundestrainer Heiner Brand Weltmeister, hatte in den vergangenen Wochen mit beständig guten Leistungen in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht. Der Regisseur des TVB Stuttgart zeichnete sich vor allem durch eine hohe Trefferquote in nahezu jedem Spiel aus. Kraus hatte zuletzt mehrfach betont, für eine Rückkehr in die Nationalmannschaft bereit zu stehen.

Prokop mit Personalsorgen

Rund 50 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel gegen Südkorea am 10. Januar in Berlin hat Prokop im Rückraum einige Personalsorgen. Um die Ausfälle zu kompensieren, müsse das Team als „total funktionierende Gemeinschaft“ auftreten, meinte der Bundestrainer, der seine Mannschaft dennoch „auf allen Positionen inklusive Rückraum“ für „wettbewerbsfähig“ hält.

Viel Zeit für die Feinjustierung bleibt dem deutschen Team nicht mehr. Schon am 10. Dezember wird Prokop einen vorläufigen 28er-Kader nominieren, der nach den verbleibenden Testspielen gegen Polen (12. Dezember in Rostock), Tschechien (4. Januar in Hannover) und Argentinien (6. Januar in Kiel) bis zum Anpfiff des WM-Eröffnungsspiels am 10. Januar auf 16 Spieler reduziert werden muss.

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