Zivilcourage: Hier berichten zwei mutige Frauen vom Ort der verhinderten Vergewaltigung in Bielefeld

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Karolina und Linda bewiesen unglaublichen Mut: Die beiden Freundinnen aus Gütersloh verhinderten am letzten Wochenende eine Vergewaltigung. Sie waren in den frühen Morgenstunden nach einer Party auf dem Rückweg zum Bahnhof in Bielefeld, um nach Hause zu fahren. Auf ihrem Fußweg wurden sie auf ein Gerangel im Gebüsch aufmerksam. Sie sahen, dass ein Mann auf einer Frau liegt. Ohne groß nachzudenken, erzählen die beiden, hätten sie das Opfer angesprochen, ob sie Hilfe brauche. „Sie weinte“, erzählt Linda. Woraufhin sie und Karolina nicht lange zögerten: Sie zogen den Mann, der auf dem Mädchen lag, von ihr herunter, riefen die Polizei, verfolgten den flüchtenden Täter. „Es hat mir nicht gereicht, die Vergewaltigung zu verhindern – ich wollte nicht, dass er davonkommt“, sagt Karolina. Sie war hinter dem Mann hergelaufen, wobei er sie auch noch mit einem Messer an der Hand verletzt habe. Doch die Situation ging glimpflich aus.

Die Polizei konnte den Mann aufgrund der Personenbeschreibung von Karolina und Linda wenig später in der Innenstadt festnehmen. Durch ihr entschlossenes Handeln haben Linda Cariglia und Karolina Smaga Schlimmeres verhindert. „Sie haben die Hilferufe gehört. Sie haben hingesehen und auch gehandelt. Das ist durchaus ein positives Beispiel für Zivilcourage“,  so die Sarah Siedschlag von der Polizei Bielefeld. Der Fall machte Schlagzeilen, wobei auch bekannt wurde, dass der mutmaßliche Täter ein Marokkaner ist, der in einer Flüchtlingsunterkunft lebt.

afd-postNur einen Tag später griff die Bielefelder AfD den Fall für ihre Zwecke auf, indem sie Linda und Karolina bei Facebook als „Heldinnen der Woche“ feierte: Mutig stürzten sie sich auf einen 25-jährigen Marokkaner, der eine Frau im Gebüsch vergewaltigte, heißt es dort. Die Gütersloherinnen wehren sich strikt dagegen, dass ihre Zivilcourage von der Partei zu Werbezwecken missbraucht wird. Sie forderten die Partei via Facebook auf, das Posting zu löschen. Doch es passierte nichts. Daraufhin posteten die beiden jungen Frauen selbst ein Video – und gerieten damit in den Fokus einiger AfD-Anhänger, die sie beschimpften.

Linda Cariglia und Karolina Smaga wollen sich dadurch nicht einschüchtern lassen. Am Montagabend traten sie bei der Demo von #wirsindmehr, einem Aktionsbündnis gegen Fremdenhass, auf die Bühne. Linda rief: „Wir stehen dafür ein, uns nicht von Rechts instrumentalisieren zu lassen. Sonder uns gegen Rechs zu stellen und uns zu wehren. Denn wir sind mehr!“

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