Schwerer Schlag für die deutsche Handball-Nationalmannschaft: Rückraum-Ass Julius Kühn hat im EM-Qualifikationsspiel am Sonntag im Kosovo einen Kreuzbandriss erlitten und wird damit für die Heim-Weltmeisterschaft (10. bis 27. Januar) ausfallen.
Dies teilte die MT Melsungen, der Klub des 25 Jahre alten Europameisters von 2016, am Montag mit. Am Dienstag soll Kühn von MT-Mannschaftsarzt Dr. Gerd Rauch in Kassel operiert werden, der Verein rechnet mit einer Ausfallzeit von sechs Monaten.
„Das ist eine furchtbare und schlimme Nachricht für ihn persönlich, für Melsungen und die Nationalmannschaft“, sagte Bundestrainer Christian Prokop und fügte mit Blick auf diesen „Schock“ an: „Unsere Gedanken sind bei ihm. Wir können ihm nur alles Gute wünschen und ihm unsere volle Kraft und Unterstützung zukommen lassen. Er ist mit seiner unheimlichen Physis in den vergangenen Jahren zu einer konstant spielenden Größe geworden. Gegner müssen besondere Maßnahmen ergreifen, um ihn zu stoppen.“
„Das ist sehr bitter für den Spieler, für unseren Verein, wie auch für die Nationalmannschaft. Mit Julius Kühn fällt nicht nur unser bester Torschütze, sondern auch ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Mannschaftsgefüge für längere Zeit aus“, sagte MT-Vorstand Axel Geerken: „Das ist ein wirklicher Nackenschlag. Wir werden versuchen, diesen Ausfall so gut wie möglich zu kompensieren. Auf der halblinken Angriffsposition haben wir mehrere Optionen. Inwieweit das gelingt, muss sich zeigen.“
Kühn war in der abgelaufenen Saison bester Feldtorschütze der Bundesliga. Der Rechtshänder knüpfte auch in der laufenden Spielzeit an seine gute Form an, er liegt hinter Magdeburgs Matthias Musche auf Rang zwei der Scorerliste.