„Ich liebe Gänsebraten. Das ist für mich einfach pure Kindheit: Gänsebraten, Rotkraut, Knödel und Birnen mit Preiselbeeren“, sagt Sternekoch Johann Lafer. Für viele Deutsche hat die Weihnachtsgans ebenfalls Tradition. Johann Lafer, seit Jahren als TV-Koch bekannt, hat seit seiner Ausbildung in den 70er Jahren die Küchen der besten Restaurants durchlaufen und für seine eigene Kochkunst zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Für Lafer beginnt das Kochen bei der Wahl hochwertiger Zutaten, sagt er. Damit der Weihnachtsbraten richtig gut wird, rät er: „Für eine gute Weihnachtsgans braucht man vor allem ein gutes Tier. Das Tier darf nicht zu fettig und in jedem Fall frisch sein. Bei einer gefrorenen Gans kann man das Fleisch nicht richtig sehen.“ Ein Gänsebraten solle etwas Besonderes sein, deshalb gönne man sich ihn ja meist nur zu Weihnachten. Bei einer guten Gans koste das Kilogramm etwa 12 bis 15 Euro, so der Spitzenkoch. Hier ist sein Lieblings-Gänserezpt 2017:
Rezept: Gans mit Hefeteigfüllung von Johann Lafer (PDF)
Rezept: Gebackene Rotkrautknödel von Johann Lafer (PDF)
Die klassische Ofen-Gans von Michaela Fink
Aber wer sagt eigentlich, dass nur die Spitzenköche wissen, wie man einen perfekten Gänsebraten zubereitet? stern TV hat sich auf die Suche nach den besten Rezepten der Zuschauer gemacht. Unter allen Einsendungen wählte Johann Lafer unter anderem die Machart von Michaela Fink aus, die ihre Weihnachtsgans klassisch im Ofen zubereitet und mit Knödeln und Rotkraut serviert.
Michaela Fink bastelt schon seit 15 Jahren an ihrem Gänsebraten-Rezept. Sie selbst hätte sich zu Weihnachten keine Gans gemacht, doch ihr Ehemann wünschte es sich, da er mit dem traditionellen Gänsebraten zu Weihnachten aufgewachsen ist.
Rezept: Ofengans von Michaela Fink(PDF)
Die gegrillte Gans von Jörn Rochow
Als sich die Rochows 2004 den Traum vom eigenen Haus erfüllte, gehörte für Vater Jörn ein eigener Garten dazu – und ein Platz zum Grillen. Seitdem entwickelte sich der 39-Jährige immer weiter zum leidenschaftlichen Griller. Neben seinem Job als Versicherungsangestellter und seiner Familie gibt es für Jörn Rochow nur ein Thema: Grillen. Nach ein paar Jahren legte er sich einen Profi-Grill zu und begann, seine ungewöhnlichen Grill-Experimente als Videos auf seinem Youtube-Kanal „BBQ aus Rheinhessen“ zu veröffentlichen. Mehr als 100.000 Grill-Fans aus aller Welt sind begeistert. Und Jörn Rochow auch. Er besucht Bauern auf ihren Höfen, reist zu Wettbewerben und Events durch ganz Europa. Und er wagte es, eine ganze Gans zu grillen. Das Video zu seiner gegrillten Weihnachtsgans mit Knödelfüllung finden Sie hier. Das Rezept dazu gibt es hier:
Rezept: Gegrillte Gans mit Knödelfüllung von Jörn Rochow (PDF)
Die frittierte Gans von Vijay Sapre
Der gebürtige Inder und dreifache Vater war schon immer ein kreativer Kopf, der Mut hatte, etwas Neues auszuprobieren: Nachdem Sapre als Kellner, Taxifahrer und Werbetexter gearbeitet hatte, gründete aus der Faszination Internet heraus in den 90er Jahren mit einem Partner die Online-Autobörse Mobile.de. Das erfolgreiche Start-up kaufte Ebay schon wenige Jahre später für eine Millionensumme. Obwohl Vijay Sapre damit eigentlich ausgesorgt hätte, suchte er sich bald eine neue Herausforderung – und machte ein Praktikum beim Sternekoch Gutbert Fallert. Er gründete das Gourmet-Magazin Effilee und widmet sich seitdem voll und ganz seiner Kochleidenschaft. „Kochen ist für mich ein Abenteuer“, so der 56-Jährige. „Ich versuche gerne Sachen, an die sich sonst keiner herantraut.“ Zum Beispiel eine ganze Gans zu frittieren! Diese Art der Zubereitung kannte man bislang hauptsächlich in den USA, allerdings mit einem Truthahn. Sapre wandelte das Rezept kurzerhand ab. Dazu gibt er einen wichtigen Sicherheitshinweis: „Ungefährlich ist das Ganze allerdings nicht. Füllt man den Topf mit zu viel Öl, kann es beim Eintauchen der Gans überlaufen. Tropft das Öl ins Feuer, gibt das hohe Stichflammen“, sagt Sapre. Daher empfehle er, den Topf nicht über offenem Feuer, sondern über einem Gasbrenner aufzubauen. Den Brenner schaltet er aus, bevor er die Gans ins Fett taucht.
Rezept: Frittierte Gans von Vijay Sapre (PDF)
Die „Gans ohne Gans“ von Lena Suhr
Lena Suhr hat sich schon 2008 vor dem großen Boom dazu entschieden, vegan zu leben. Seit 2011 bestückt sie ihren Blog „A very vegan Life“ regelmäßig mit ihren ansprechenden veganen Rezepten und Lifestyle-Tipps. Neben Buchprojekten und der zwischenzeitlichen Beteiligung an einer Kochschule hat sich der Blog als großer Erfolg entpuppt und nimmt inzwischen die ganze Zeit der 35-jährigen Hamburgerin in Anspruch. Ihr wichtigstes Instrument: der Mixer. „Den muss ich immer dabei haben, wenn ich unterwegs bin“, sagt Lena Suhr. Sie empfinde sich allerdings nicht als Profiköchin, sondern habe sich einfach alles selbst beigebracht – durch Ausprobieren. Kochen soll für sie unkompliziert und abwechslungsreich sein, so dass sie viel mit Zutaten experimentiere. Die daraus resultierenden Rezepte will sie möglichst verständlich und einfach umzusetzen wissen. „Es macht mir Spaß, meine Erfahrungen und Tipps an andere weiterzugeben“, so Suhr. Etwa für eine vegane Weihnachtsgans. Klingt schon ein bisschen unglaublich! Wie geht denn so etwas, Frau Suhr? „Die Basis für dieses Rezept kommt aus einem veganen Restaurant in Niederösterreich: „Die Gans ohne Gans“, zubereitet mit Seitanfilet. Und hier ist ihr Bratenrezept:
Rezept: Gans ohne Gans / Veganer Festtags-Braten von Lena Suhr (PDF)