Sein Weg zum Sportchampion war kein leichter: Manuel Charr hat im wahrsten Sinne gekämpft für diesen Sieg. Gerade einmal ein halbes Jahr nach seiner Hüft-Operation ist der 33-jährige Kölner Weltmeister im Schwergewicht geworden. Beim Kampf des WBA-Verbands besiegte Charr den 2,02 Meter großen und wesentlich schwereren Russen Alexander Ustinow – und wird damit als erster deutscher Box-Weltmeister im Schwergewicht seit Max Schmeling vor 85 Jahren gefeiert. Doch nicht nur die beiden Hüftprothesen, die er erst im April eingesetzt bekam, machen diesen Triumph so ungewöhnlich. Der heute 33-Jährige kam mit fünf Jahren als Flüchtling aus dem Libanon nach Deutschland. Im Laufe seines Lebens verkehrte er zwischenzeitlich in kriminellen Kreisen – und war 2015 in einem Imbiss in Essen angeschossen worden. Die Bauchverletzungen überlebte er nur durch eine Notoperation. Nach diesem Angriff beschloss Manuel Charr, sein Leben zu ändern. Sportlich ging es für den Boxer bergauf, bis es vor einem halben Jahr zum Rückschlag kam und er sich der Hüftoperation unterziehen musste. Charr schaffte es dennoch, sich in Rekordzeit zurück in den Ring zu kämpfen und schaffte am Samstag den sensationellen Erfolg im WM-Kampf. Nach seinem Sieg waren Spekulationen über Charrs Nationalität aufgekommen: einigen Berichten zufolge soll der Boxer keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, sondern nur seine Einbürgerung beantragt haben.
Live bei stern TV sprach Manuel Charr über seinen langen Weg zum Weltmeistertitel und über die seine Geschichte davor.
Studiotalk Manuel Charr