Samenspende-Skandal: Wie sich ein Reproduktionsmediziner heimlich selbst vermehrte

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Eine Verwechslung einer Samenspende fühlt sich für betroffene Kinder wie ein falsches Leben an. Das weiß vor allem Kristina V. Die 26-Jährige erfuhr vor drei Jahren, dass ihrer Mutter offenbar eine falsche befruchtete Eizelle eingesetzt worden war. Weder ihre Mutter noch ihr Vater sind ihre leiblichen Eltern. Wer ihre biologischen Eltern sind, weiß Kristina V. indes nicht.

Eine ähnlich unglaubliche Botschaft hat auch Inge Herlaar zu verkraften: Ihre Mutter hatte sich für eine anonyme Samenspende in der Klinik des Fortpflanzungsmediziners Jan Karbaat entschieden. Der renommierte niederländische Samenbank-Leiter verstarb im letzten April und es kam heraus: Karbaat selbst soll der Vater von Inge Herlaar und mindestens 21 weiteren Kindern sein. „Nachdem man weiß, man ist ein Samenspenderkind, malt man sich seinen Vater mit allen Charakterzügen aus, überlegt, was man wohl von ihm hat“, erzählt die 36-Jährige. „Ich finde es nicht gut, dass Kliniken in dieser Hinsicht alles machen können oder konnten – ohne Kontrolle.“ Doch nun will sich Inge Herlaar mit dem Mann, der vermeintlich ihr Vater ist, nicht weiter beschäftigen. Das sei ihre Art von Selbstschutz. Ihre vielen Halbgeschwister hingegen empfinde sie als große Bereicherung, hat mit ihnen inzwischen regelmäßig Kontakt. stern TV war bei einem ersten Aufeinandertreffen dabei. 
Bei Kristina V. liegen die Dinge anders, sie wird vielleicht niemals erfahren, wer ihre biologischen Eltern sind: „Ich kenne niemanden, der mit mir verwandt ist“, sagte sie vor wenigen Wochen zu stern TV. Hat ihr Appell an die möglichen Spender zum Erfolg geführt? Live in der Sendung wird sie davon berichten, wie sich die Suche seitdem entwickelt hat. 

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