Schalke schießt sich den Frust von der Seele

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Inmitten des deutschen Duells im Europapokal hat sich der FC Schalke 04 der Abstiegssorgen in der Bundesliga entledigt und den Frust von der Seele geschossen.

Vier Tage vor dem Achtelfinalrückspiel in der Europa League bei Borussia Mönchengladbach (Donnerstag, ab 19 Uhr LIVE im TV auf SPORT1, in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) fertigten die Königsblauen den FC Augsburg mit 3:0 (3:0) ab und beendeten ihre Negativserie von sechs Pflichtspielen ohne Sieg.

Mit dem Erfolg gegen den Ex-Klub ihres Trainers Markus Weinzierl kletterten die Gelsenkirchener auf den elften Platz und können wieder vorsichtig nach oben schauen: Der Rückstand auf die internationalen Ränge ist auf fünf Punkte geschrumpft (Tabelle der Bundesliga).

Vor allem aber tankte Schalke Selbstvertrauen für das zweite Duell mit Gladbach am Donnerstag und darf in dieser Verfassung trotz des unbefriedigenden 1:1 im Hinspiel auf den Viertelfinaleinzug hoffen (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).

„Wir haben die ersten 45 Minuten sehr stark gespielt. Riesenkompliment an meine Mannschaft. In der zweiten Hälfte haben wir gemerkt, dass wir einige Spielen in den Knochen haben. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden“, sagte Weinzierl kurz nach dem Abpfiff bei Sky und meinte zudem mit Blick auf Donnerstag: „Viele haben uns ja schon abgeschrieben, aber wir glauben an unsere Chance.“

Wintereinkäufe lassen Schalke jubeln

Mit seinen Toren Nummer fünf und sechs im zwölften Pflichtspiel für Königsblau (4. und 29.) legte Guido Burgstaller die Basis für den fünften Sieg im sechsten Heimspiel gegen Augsburg. Auch Daniel Caligiuri, der zweite Wintereinkauf, traf für die Gelsenkirchener (35.), die erstmals seit dem 27. November (3:1 gegen Darmstadt) wieder drei Tore in einem Bundesligaspiel erzielten.

Für Augsburg verschoss Kapitän Paul Verhaegh einen Foulelfmeter (32.).

Goretzka fehlt Schalke

Weinzierl musste auf Mittelfeldmotor Leon Goretzka (muskuläre Probleme im Oberschenkel) verzichten. Für den Ex-Bochumer war erstmals seit dem 21. Januar (1:0 gegen Ingolstadt) Max Meyer in die Bundesliga-Startelf zurückgekehrt. FCA-Coach Manuel Baum fehlten die verletzten Raphael Framberger (Meniskus-OP) und Jan Moravek (Adduktorenprobleme). Dafür stand Verhaegh nach Rückenproblemen wieder im Team, zudem gab Wintereinkauf Moritz Leitner sein Startelf-Debüt.

Baum hatte zudem von Dreier- auf Viererkette in der Abwehr umgestellt. Schon beim zweiten Eckball der Schalker allerdings passte die Augsburger Defensive nicht auf, der Ball kam zu Burgstaller, der ihn völlig freistehend über die Linie drückte. Es war das erste Schalker Saison-Tor nach einem Eckball überhaupt (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga) .

Augsburg viel zu passiv

Die frühe Führung brachte aber zunächst wenig Sicherheit ins Spiel der Gastgeber. Zu viele Ungenauigkeiten im Passspiel und zu wenig Bewegung im Mittelfeld erschwerten den Aufbau, nur selten kombinierten sich die Königsblauen bis in den Augsburger Strafraum.

Die Gäste hielten sich trotz des Rückstands sehr zurück. Die Folge: Vor beiden Toren geschah zunächst wenig. Erst ein Geniestreich von Choupo-Moting, der in seinem 200. Bundesligaspiel zwei Gegenspieler stehen ließ und Burgstaller freispielte, löste den Knoten. Der Österreicher hatte bei seinem dritten Tor innerhalb von vier Tagen genauso wenig Mühe wie beim 1:0.

Als im Gegenzug Benedikt Höwedes Raul Bobadilla im Strafraum von den Beinen holte, hatte Augsburg die Chance zu verkürzen. Doch Verhaegh scheiterte mit einem schwachen Schuss vom Punkt an Torhüter Ralf Fährmann.

Verhaegh scheitert an „Elfer-Killer“ Fährmann

Fährmann stellte damit einmal mehr seinen Ruf als „Elfmeter-Killer“ unter Beweis.

Gegen den bis dato in der Bundesliga nahezu fehlerfreien Verhaegh (15 von 16 verwandelt) entschärfte der Schalker Keeper bereits den dritten Strafstoß (von fünf) in der laufenden Spielzeit – und ist damit Liga-Spitze.

Nur die Hälfte der letzten 14 Strafstöße, mit denen sich der 28-Jährige konfrontiert sah, fanden den Weg ins Tor (Sechs gehalten, ein Elfmeter ging über das Tor).

Nur drei Minuten später setzte sich Sead Kolasinac links durch, seine Hereingabe verwertete Caligiuri zur frühen Entscheidung. Augsburgs Chancen schwanden weiter, weil Bobadilla noch vor der Pause verletzt vom Feld musste (Die Statistiken des Spiels).

Auch nach dem Seitenwechsel beherrschte Schalke das Geschehen. Die Gastgeber kombinierten flüssig und waren weiteren Treffern näher als die Augsburger ihrem ersten Tor. Große Risiken gingen beide Mannschaften nicht mehr ein.

In der Endphase schalteten die Hausherren noch einmal einen Gang hoch, der nach zum teil harter Kritik zuletzt am Sonntag überzeugende Meyer (76., 82.) sowie Kapitän Benedikt Höwedes (84.) verpassten es allerdings, das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben.

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