Es gibt Ereignisse, die vergisst man nie. Dazu gehört sicherlich auch der Mauerfall in Berlin. Es war ein historischer Moment, als die Berliner Mauer am Abend des 9. November 1989 im Zuge der politischen Wende nach mehr als 28 Jahren geöffnet wurde. Die Bilder gingen damals um die Welt. Es waren Tage voller Euphorie und Aufbruchsstimmung. 30 Jahre ist das inzwischen her.
Berlin feiert dieses runde Mauerfall-Jubiläum vom 4. bis 10. November 2019 mit einem Festival und über 100 Veranstaltungen. An sieben Originalschauplätzen entlang der Berliner Route der Revolution soll gefeiert werden. Die Orte stehen stellvertretend für wichtige Ereignisse der Geschichte von 1989 und 1990.
Zu den Highlights gehört etwa eine Kunstinstallation am Brandenburger Tor, bei der unter dem Titel „Deine Vision im Himmel über Berlin“ ab dem 4. November 30.000 Botschaften von Berlinern über der Straße des 17. Juni schweben. Hinzu kommen großformatige 3D-Videoprojektionen, die mit Bildern, Animationen und Klangeffekten an die Atmosphäre der Jahre 1989 und 1990 erinnern sollen – an der Gethsemanekirche, dem Alexanderplatz, dem Brandenburger Tor, dem Kurfürstendamm, der Stasi-Zentrale, dem Schloßplatz und der East Side Gallery.
Zeitreise-Attraktion in der Mall of Berlin
Am offiziellen Tag des Gedenkens, am 9. November, wird es am Brandenburger Tor eine große Bühnenshow geben: Die Staatskapelle unter der Leitung von Daniel Barenboim (76) eröffnet das Programm, DJ Westbam läutet später die „Europäische Clubnacht“ der Berliner Clubkommission ein, die dazu einlädt, in 27 Clubs mit DJs aus unterschiedlichsten Ländern weiterzufeiern. Vor dem Mauerfall war die Glienicker Brücke ein Grenzübergang von Berlin nach Brandenburg, den nur ausgewählte Personen überqueren durften. Am 10. November findet dort eine Gedenkveranstaltung statt.
Auch die Mall of Berlin ist in diesen Tagen einen Besuch wert. Mit einer zwölf Meter langen Originalmauer sowie einem sechs Meter hohen Wachturm wird die turbulente Geschichte der Hauptstadt zu neuer Realität erweckt. Noch bis zum 10. November sind vier VR-Brillen von TimeRide in einem Original-Trabi installiert. Besucher können sich hier auf eine VR-Tour von West- nach Ostberlin in den 80er Jahren freuen, auf der sie unter anderem eine Personenkontrolle am Checkpoint Charlie erleben, über die Friedrichstraße fahren und den Palast der Republik im alten Glanz sehen können.
Die komplette Zeitreise können Besucher am TimeRide-Standort in Berlin, direkt am Checkpoint Charlie erleben. Dort erfahren Gäste unter anderem mehr über die gegensätzlichen Lebensrealitäten in West und Ost, und lernen persönliche Lebensgeschichten kennen. Höhepunkt ist schließlich die virtuelle Bustour durch die geteilte Stadt mit dem Grenzübertritt beim Checkpoint Charlie.
Ausstellung im Europa-Center
Im Europa-Center wird es vom 4. bis 11. November ebenfalls eine Ausstellung der besonderen Art zu sehen geben, bei der TimeRide als Highlight mit VR-Brillen mit einem Stand vertreten sein wird. Besucher können auch hier eine virtuelle Zeitreise durch das geteilte Berlin erleben und in packenden Momentaufnahmen von der Friedrichstraße bis zum Palast der Republik eintauchen. Von fiktiven Zeitzeugen erfahren sie deren persönliche Geschichten im geteilten Berlin. Als Kulisse dienen großflächige, ikonische Fotografien rund um das Thema Mauerfall sowie ein Trabant.
„Die Mauer – asisi Panorama Berlin“ heißt eine weitere Ausstellung, die es ermöglicht, das geteilte Berlin visuell zu erleben. Um denen, die damals nicht live dabei waren, den Eindruck der geteilten Hauptstadt zu vermitteln, hat der Künstler Yadegar Asisi (64) ein Bild der Berliner Mauer in einem beeindruckenden Panorama erschaffen.
160 Kilometer Mauer teilten Berlin zwischen 1961 und 1989 in zwei Teile, die Augmented Reality-App „MauAR“, die sich auf Smartphones oder iPads herunterladen lässt, vermittelt einen dreidimensionalen Eindruck der Mauer. Egal ob mit App oder ohne – an einen Besuch in diesen Tagen in Berlin wird man sich sicherlich noch lange erinnern.