Tatort: Im Schmerz geboren: Warum dieser Krimi so sehenswert ist

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Nach der Erstausstrahlung des „Tatort: Im Schmerz geboren“ am 12. Oktober 2014 waren Kritiker und Fans hin und weg von diesem extrem brutalen (etwa 50 Leichen), aber auch sehr künstlerischen Krimi „zwischen Shakespeare-Melodrama und Western“. LKA-Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) wird dabei von seiner Vergangenheit eingeholt: Sein ehemals bester Freund Richard Harloff (Ulrich Matthes), mit dem er die Polizeischule besucht hat, kehrt in sein Leben zurück und verfolgt einen teuflischen Plan…

Am heutigen Sonntag wiederholt das Erste den Kult-Film auf dem angestammten Sendeplatz um 20:15 Uhr. Das macht diesen „Tatort“ so sehenswert.

Die Schauspieler

Ulrich Tukurs (60) Gegenspieler war vor dem Krimi vor allem ein gefeierter Theaterstar. Seit der Ausstrahlung ist der Berliner Schauspieler Ulrich Matthes (59) auch für TV- und Kino-Produktionen ein gefragter Mann. Dass sich beruflich durch den Film viel verändert hat, bestätigte er auch in einem früheren Interview mit spot on news: „Ich habe einige Nachfolge-Angebote bekommen, unter anderem ‚Die Puppenspieler‘ [2017]. Manches konnte ich wegen meines festen Engagements am Deutschen Theater in Berlin nicht machen.“

Auch Schauspieler Alexander Held (59, „Tannbach“, „München Mord“), der im Laufe des Krimis zu einer der unfassbar vielen Leichen wird, konnte sich dem Hype um den Film nicht entziehen. „Zur Zeit der Ausstrahlung war ich in Hamburg. Das Echo war überwältigend. Ich habe unheimlich viele Briefe bekommen, die mir dann aufs Zimmer gebracht worden sind“, erinnerte er sich ein halbes Jahr nach der Ausstrahlung im Gespräch mit der Nachrichtenagentur.

Die Filmmusik

Eine Besonderheit ist auch die musikalische Untermalung. Denn für diesen „Tatort“ wurde ausschließlich klassische Musik verwendet, darunter Stücke von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Peter Tschaikowski, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Giuseppe Verdi. Teilweise wurde die Filmmusik vom Sinfonieorchester des Hessische Rundfunks eigens eingespielt.

Massig Auszeichnungen

An Auszeichnungen mangelte es ebenfalls wahrlich nicht. Ulrich Tukur und Ulrich Matthes wurden 2015 mit dem Grimme-Preis und Matthes zusätzlich mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Buch, Regie und Redaktion wurden ebenfalls mit dem angesehenen Grimme-Preis gewürdigt. Eine weitere Goldene Kamera gab es als „Bester deutscher Fernsehfilm“.

Schon bei seiner Uraufführung im Sommer 2014 beim Filmfest München räumt der Krimi ab: Der Hessische Rundfunk bekam den Bernd-Burgemeister-Fernsehpreis für den Besten Spielfilm aus der Reihe Neues Deutsches Fernsehen. Die Begründung damals: „Das ist in keiner Phase ein herkömmlicher Krimi. Es ist überraschende TV-Unterhaltung mit großer erzählerischer Eleganz und visueller Stilsicherheit. Man wird als Zuschauer emotional mitgerissen und wahrt gleichzeitig ironische Distanz.“

Beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen gab es den Medienkulturpreis für die Macher. Außerdem erhielt „Im Schmerz geboren“ den Publikumspreis des Festivals sowie eine „Besondere Auszeichnung“ der Filmkunstpreis-Jury. Im Rahmen des Fernsehfilmfestivals Baden-Baden 2014 gewann der Krimi den 3sat-Zuschauerpreis und den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.

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