Was für ein tränenreiches Champions-League-Finale. Schon bevor Loris Karius den FC Liverpool ins Drama stürzte, verließen zwei Spielern weinend das Feld.
Liverpool-Star Mo Salah und Reals Dani Carvajal mussten noch vor der Pause verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Bei beiden kullerten Tränen der Enttäuschung, als sie den Rasen verließen.
Eine Reaktion, die beim frühen Nationaltorwart Oliver Kahn Unverständnis hervorrufen.
Kahn ohne Verständis für Tränen von Spielern
„Dass die immer alle weinen. Das kann man doch in der Kabine machen“, sagte Kahn in der Halbzeitpause im ZDF. „Ich weiß nicht, was sich da eingebürgert hat. Jeder weint immer, wenn er verletzt ist. Kann man doch auch später machen.“
In den sozialen Medien kam der Spruch weniger gut an.
Zu dem Zeitpunkt, als Kahn die weinenden Stars kritisierte, wusste er noch nicht, dass zumindest Salah wegen einer Schulterverletzung das WM-Aus droht. Auch für Carvajal, bei dem eine Achillissehenverletzung vermutet wird, dürfte es knapp für die WM werden.
Vermutlich ging es Kahn auch viel mehr um die Außenwirkung als um den tatsächlichen Grund des Weinens.
Zu seiner aktiven Karriere konnte Kahn Tränen meist unterdrücken – selbst im Falle von sportlichen Niederlagen.
Nach seinem Fehler im WM-Finale 2002 gegen Brasilien saß Kahn zwar mit zusammengekniffenen Augen am Torpfosten. Eine Träne konnte man bei ihm jedoch nicht erkennen.