Vor allem in der Vorweihnachtszeit und zum Jahreswechsel lassen die Deutschen viele Korken knallen. Die Stiftung Warentest hat das zum Anlass genommen, 21 häufig verkaufte Sekt-Marken genauer unter die Lupe zu nehmen. Einige davon gibt es schon ab drei Euro pro Flasche. Doch: Ob halbtrocken, trocken oder lieber mit mehr Süße, mit viel Kohlensäure oder weniger – die Geschmäcker sind bei Sekt verschieden. Trotzdem haben die Tester fünf Sieger gekürt: Zu den fünf besten Tropfen zählt der Sekt Schlumberger aus Österreich (14 Euro/0,75 Liter), der Brut Dargent (6,75 Euro), der Engel-Sekt mit Biosiegel (11 Euro), der trockene Fürst von Metternich (9 Euro) sowie der Menger Krug (14 Euro).
Faber „knallt“ am besten
Unserem für gute Laune zuständigen stern TV-Reporter reichten die offiziellen Qualitätskriterien allerdings nicht ganz. Und so hat sich Thorsten Schorn leicht beschwipst auf den Weg zu den Menschen dort draußen gemacht und sie nach ihrer Meinung gefragt. Im Gepäck hat Schorn diese drei aus dem Test der Stiftung: Der Schlumberger soll geschmacklich der beste sein, der Faber-Sekt der schlechteste. Und den Auerbach von Aldi-Süd nennen die Tester einen „Preisknaller“. Aber welcher Sekt knallt am besten? Das Ergebnis: Der Korken des Faber-Sekts fliegt immerhin 20 Meter, wenn man will. Der Aldi-Sekt steht dem nichts nach, nur der teure Schlumberger macht eher schlapp.
EinkaufstippAlle getesteten Produkte „Qualitäts-Schaumweine“
Korkenweitflug war bei der Stiftung Warentest kein Kriterium. Vielmehr interessierte die Tester die Qualität, also Sensorik wie Geschmack, Geruch und Aussehen, sowie Deklaration und eine mögliche Schadstoffbelastung. „Wir haben keine Verstöße gefunden“, sagt Nicole Merbach von der Stiftung Warentest. „Das heißt, alle Marken nennen sich zu Recht ‚Qualitäts-Schaumwein‘. Sie erfüllen die offiziellen Anforderungen. Wir haben auch keine Schadstoffe nachweisen können.“ Deshalb sei am Ende die sensorische Note – also das Trinkgefühl in Nase und Mund – ausschlaggebend gewesen, bei den übrigen Kriterien fanden die Tester kaum Unterschiede. Dennoch sei bei weitem nicht jede Marke wirklich ein Genuss gewesen, sagt die Test-Expertin: „So haben wir beispielsweise bei der Verkostung des Faber Sekt und auch beim Kupferberg Gold leichte Muff-Töne entdeckt, die den Geschmack einfach verderben und dem Sekt nicht wirklich guttun.“
Der Aldi-Sekt: ein heißer Tipp
Für die einbestellten Wein-Kenner, die die Verkostung begleiteten, überraschend: Auch günstige Flaschen vom Discounter konnten gut mithalten. „Zu nennen ist da beispielsweise die Marke von Aldi Süd. Das ist ein richtig heißer Tipp“, so Merbach. Der sündhaft teure Krimsekt „Krimskoye“ hingegen sei eine Enttäuschung gewesen, „er hatte eine leicht unsaubere Note im Geruch und auch der Gesamteindruck, der Geschmack, war relativ flach.“
Das Fazit von Nicole Merbach: Für einen sensorisch guten Sekt müsse man nicht viel Geld ausgeben, es gäbe bereits empfehlenswerte für drei oder vier Euro pro Flasche. „Wenn man aber einen sehr guten haben möchte, muss man doch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. Unser Testsieger, der Schlumberger, kostet 14 Euro pro Flasche. Und unser Preisleistungs-Sieger, auch ein sensorisch sehr guter Sekt, ist der Brut Dargent für knapp sieben Euro.“
So gut haben diese beliebten Sekt-Sorten abgeschnitten
Die Stiftung Warentest hat 21 viel verkaufte Sekt-Sorten getestet. Diese fünf kennt vermutlich jeder Sekt-Trinker – und so haben sie im Test abgeschnitten. Das detaillierte Gesamtergebnis finden Sie in der aktuellen Ausgabe 12/2017 des Magazins „Test“ und unter: www.test.de/sekt
FS Sekt-Test Ergebnisse
Herstellungsarten Sekt