BRÜSSEL (BEL) – In Zukunft wird es weniger US-Produktionen bei On-Demand-Anbietern wie Netflix geben. Grund: Ein neuer EU-Beschluss, der eine 30-Prozent-Quote für europäische Filme vorsieht.
Filme aus den USA sind überproportional vertreten auf Netflix, Amazon und anderen Video-Abrufanbietern. So ist auch die erfolgreiche Netflix-Serie «13 Reasons Why» eine US-Produktion.
Dem möchte die EU nun entgegenwirken: Um europäische Filme mehr zu fördern, haben die EU-Medienminister am Dienstag eine 30-Prozent Quote für Netflix & Co. beschlossen.
Das bedeutet: 30-Prozent der Inhalte auf solchen Anbietern müssen in Zukunft europäische Produkte sein.
Die neue Regelung wird frühestens kommendes Frühjahr in Kraft treten.
Quote bisher nur für TV-Sender
Nicht alle Länder sind mit der 30-Prozent-Quotenregelung zufrieden: Grossbritannien, Dänemark, Finnland, die Niederlande und Luxemburg waren gegen diese Bestimmung, wurden aber von den anderen Ländern überstimmt.
Vorerst bleibt alles beim Alten: Nach dem Beschluss vom Dienstag muss die detaillierte Reform noch zwischen dem EU-Ministerrat, dem Gremium der EU-Staaten und dem EU-Parlament ausgehandelt werden. Doch: Das EU-Parlament hat sich bereits für eine 30-Prozent Quote ausgesprochen.
Bisher gibt es eine europäische Filmquote lediglich für TV-Sender (20 Prozent). Doch noch nicht für On-Demand-Anbieter.
«Längst überfällig»
Die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters lobte die EU-Einigung vom Dienstag, wie «meedia.de» schreibt. «Eine Schaffung solcher Regeln war längst überfällig», so die Ministerin. Dadurch könne man deutsche Filme fördern und weiterentwickeln. (maz/SDA)