Dass so viele Türken Recep Tayyip Erdogan verehren, kann der Berliner Taxifahrer Erdogan Aktürk gut verstehen. Der amtierende türkische Präsident habe die Türkei groß gemacht, sagt Aktürk, der mit zehn Jahren nach Deutschland kam. „Er macht nicht mehr das, was der Westen will.“ Und das sei auch gut so, findet Erdogan Aktürk.
STV_KW13_YuecelStudiotalkMit großer Sorge betrachtet dagegen Serap Güler aus dem CDU-Bundesvorstand die Politik Erdogans – und vor allem seine Strategie, auch in Deutschland Wahlkampf machen zu wollen. „Es muss eine deutliche Antwort der Bundesregierung Richtung Türkei fallen, dass Erdogan hier unerwünscht ist“, so die NRW-Landtagsabgeordnete vergangene Woche bei stern TV. Seitdem wird Serap Güler, die selbst türkische Wurzeln hat, für ihre Meinung vor allem in den sozialen Netzwerken massiv angefeindet. „Ich werde als Arschleckerin der Deutschen bezeichnet“, so die 36-Jährige. „Und als Vaterlandsverräterin.“
Die aktuellen Spannungen im deutsch-türkischen Verhältnis beunruhigen Serap Güler. Sie sagt: „Wir haben einerseits unter den Türkeistämmigen selbst eine große Spaltung. Und auf der anderen Seite noch die Spaltung zwischen der türkeistämmigen Community und der deutschen Mehrheitsgesellschaft.“
Doch wie steht es um die Beziehung zwischen Deutschen ohne Migrationshintergrund und mit türkischem Migrationshintergrund? Wie sehr belastet der aktuelle Streit die Stimmung hierzulande? Und sollte es Erdogan erlaubt werden, auch in Deutschland Wahlkampf zu machen? Darüber wird Serap Güler live am Mittwochabend mit Steffen Hallaschka und dem AKP-Politiker Ozan Ceyhun diskutieren, der den türkischen Außenminister bei seinem Besuch in Hamburg und bei den Gesprächen mit Außenminister Sigmar Gabriel begleitet.
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