Glattzentrum schult ihre neuen «Mitarbeiter»: Jetzt müssen die Roboter in die Lehre

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Das Einkaufszentrum Glatt hat sich sechs Roboter gekauft. Doch damit ist es nicht getan. Die digitalen Helferlein müssen programmiert werden – das braucht Zeit.

Die Roboter sind da! Ab Dienstag machen sie das Einkaufszentrum Glatt in Wailsellen ZH unsicher. Der Einkaufstempel hat sich sechs Stück des Modells «Pepper» zugelegt – eine französisch-japanische Koproduktion. 

Wer will, kann sie ab Dienstag besichtigen. Doch wer mit den elektronischen Mitarbeitern durchs Glatt ziehen will, der wird enttäuscht. Noch sind Funktionen der Pepper-Roboter äusserst beschränkt: «Aktuell können die Roboter die Hand schütteln oder freuen sich, wenn sie gestreichelt werden», sagt Rageth Clavadetscher (45), Geschäftsführer vom Glatt. 

Er bekräftigt jedoch das Ziel, dass die Maschinen gegen Ende Jahr im Einkaufszentrum selbständig herumkurven. «Sie sollen dann den Kunden den Weg zeigen – und sogar mitgehen.»

Jetzt müssen die elektronischen Helfer also erst einmal die Schulbank drücken. Die Roboter müssen in die Lehre. Und für den Einsatz im Einkaufstempel peu à peu programmiert werden. 

Lehrmeister mit Erfahrung

Lehrmeister ist die Schweizer Firma Avatarion. Sie hat bereits viel Erfahrung mit Robotern. So hat das Unternehmen aus Volketswil ZH letztes Jahr bereits an der Energy Star Night den Roboter «Nao» zum Tanzen gebracht. Auch interne Techniker vom Glatt tüfteln an den digitalen Helfern mit – mit Laptop und Kabeln, wie man Maschinen eben konfiguriert. 

Wie bei einem Menschen, machen auch die Pepper-Roboter einen Schritt nach dem andern. Sie lernen von den Programmierern etwa, wie sie auf welche Fragen antworten sollen. Oder wie sie sich verhalten sollen, wenn sie eine Menschenmenge umzingelt. 

Die erste Aufgabe steht bereits vor der Tür: «Die nächste Herausforderung wird der Muttertag. Dann sollen die Roboter Blumen verteilen», sagt Clavadetscher.

Bald sind die Roboter selbständig. Nehmen die sechs Maschinen den Menschen den Job weg? «Der Roboter wird keinen Angestellten ersetzen», versichert Clavadetscher. 

Teuer wie ein Kleinwagen

Eine Roboterschwemme wird es nicht geben. Alleine für die Anschaffung musste das Einkaufszentrum tief in die Tasche greifen. «Ein Roboter kostet ungefähr so viel wie ein günstiger Kleinwagen», verrät der Geschäftsführer. 

Was will der Einkaufstempel mit den digitalen Helfern erreichen? «Wir wollen auch den Kunden moderne Technologie auf eine sympathische Art näherbringen. Schon jetzt haben sich 30 Schulklassen angemeldet, die die Roboter kennenlernen möchten», sagt Clavadetscher.

Ab morgen werden die Roboter bis auf weiteres jeweils am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zwischen 14 und 15 Uhr vorgeführt. 

Mehrmalige Besuche lohnen sich: So merkt der Kunde, welche Fortschritte die Roboter machen. Jetzt mag ein Händeschütteln noch imponieren – doch in ein paar Monaten können die batteriebetriebenen Helfer deutlich mehr, lautet das Versprechen.

Übrigens: Die Pepper-Roboter gibt es im Ausland bereits seit zwei Jahren. Der Lebensmittelmulti Nestlé nutzt die Helfer bereits seit Oktober 2014 in Shops in Japan – als Kafi-Verkäufer.

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