BLICK erklärt Trumps Russen-Connection: Wer sprach wann mit wem?

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Die Verbindungen von Donald Trumps Umfeld zu Russland werden langsam unübersichtlich. BLICK erklärt, wer sich wann mit wem getroffen hat.

Obwohl das Weisse Haus nicht müde wird, es abzustreiten: Personen aus Donald Trumps (70) engstem Kreis haben mit Vertretern der russischen Regierung gesprochen. Vor und nach Trumps Wahl zum US-Präsidenten. Doch die Situation ist unübersichtlich. Wer hat wann mit wem kommuniziert?

Woche vom 18. Juli 2016 – Sessions trifft Botschafter Kisljak

Der jetzige US-Justizminister Jeff Sessions (70) trifft Sergej Kisljak (66), Russlands Botschafter in den USA, am Rande des Parteitags der Republikaner in Cleveland (Ohio). Eigentlich nichts Aussergewöhnliches. Bei der Veranstaltung sind 50 weitere Botschafter zugegen, doch Sessions verschweigt die Begegnung vor dem Senat unter Eid – das bringt ihn in Bedrängnis.

25. Juli 2016 – FBI untersucht Hackerangriff

Die US-Bundespolizei (FBI) startet eine Untersuchung zu einer Cyberattacke auf das E-Mail-System der Demokratischen Partei. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat kurz zuvor 20’000 E-Mails veröffentlicht. Hochrangige Demokraten sagen, Russland stecke hinter dem Angriff und wolle Einfluss auf die US-Wahl nehmen. Gemäss Experten trägt der Angriff die Handschrift der Russen.

August 2016 – Wahlkampfberater Paul Manafort tritt zurück

Der US-Lobbyist Paul Manafort (67) arbeitet von März bis August 2016 als Wahlkampfberater für Donald Trump. Er muss zurücktreten, nachdem bekannt wird, dass er mehr als zwölf Millionen Franken auf illegale Weise von der Partei des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch erhalten hat. Manafort war mehrere Jahre für Janukowitsch als Berater tätig.

8. September 2016 – Sessions trifft Botschafter Kisljak erneut

Jeff Sessions empfängt Russenbotschafter Kisljak in seinem Senatorenbüro – im Beisein zweier Mitarbeiter. Auch dieses Treffen verschweigt Sessions bei seiner Senatsanhörung. Erst nachdem Medien es publik machen, gibt er es zu.

8. November 2016 – Trump wird zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt

Dezember 2016 – Trump-Schwiegersohn Kushner trifft Russen-Botschafter

Zwei Männer aus dem engsten Umfeld Donald Trumps sprechen im Trump Tower in New York mit Sergej Kisljak: Michael T. Flynn (58), der als künftiger Chef-Sicherheitsberater ausgewählt ist, und Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn und Berater.

Das bislang unbekannte Treffen brachte die «New York Times» gestern ans Licht. Das Weisse Haus teilt mit, es sei darum gegangen, einen «Kommunikationskanal zu der zukünftigen US-Regierung herzustellen». Das ist an sich nicht ungewöhnlich. Heute erhält das Treffen angesichts der vielen Verbindungen zwischen Trump und den Russen eine politische Brisanz.

Dezember 2016 – Geheimdienstbericht und Sanktionen gegen Russland

Anfang des Monats kommen mehrere US-Geheimdienste zum Schluss, Russland habe im Auftrag von Präsident Wladimir Putin versucht, die Wahl zugunsten von Donald Trump zu beeinflussen. Dazu gehören auch Hackerangriffe.

Kurz vor Jahresende folgt die Strafe von Barack Obama: Als eine seiner letzten Amtshandlungen als US-Präsident weist er 35 russische Diplomaten aus. Zudem verwehrt er russischen Staatsbürgern den Zugang zu zwei Anlagen in Maryland und New York, die der russischen Regierung gehören.

Kurz darauf – Flynn telefoniert mit Botschafter Kisljak

Der künftige Sicherheitsberater Michael Flynn bespricht die Sanktionen mit dem russischen Botschafter Sergey Kisljak. Er wird dieses Gespräch später dem Vizepräsidenten Mike Pence verheimlichen.

13. Februar 2017 – Flynn tritt zurück

Nach weniger als einem Monat im Amt muss Michael Flynn seinen Hut nehmen. Mehrere Mitarbeiter des Weissen Hauses bekommen ein Transkript des Telefongesprächs mit dem russischen Botschafter zu Gesicht – und lassen die Medien davon wissen.

März 2017 – Sessions kommt in Bedrängnis

Nachdem auskommt, dass Justizminister Jeff Sessions den Senat angelogen hat, wackelt sein Stuhl. Führende Demokraten fordern seinen Rücktritt. Republikaner im Kongress gehen nicht so weit. Aber sie finden auch, dass Sessions bei einer Untersuchung über die Russlandverbindungen Trumps in den Ausstand treten soll. Dieser Forderung leistet er nun Folge. (rey)

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