Tennis-Ikone Boris Becker hat den Heimvorteil für Davis-Cup-Sieger Spanien beim reformierten Finalturnier in Madrid kritisiert.
„Das ist nicht fair für die anderen Mannschaften“, sagte der 52-Jährige im Gespräch mit Eurosport. Es sei „ein unglaublicher Heimvorteil für Spanien. Sie haben in 19 Jahren nicht zu Hause verloren. Die Geschichte wiederholt sich. Solange Rafael Nadal daran Spaß hat, steht es immer 15:0 für Spanien“, sagte Becker. Nadal hatte in Madrid acht Matches gespielt und gewonnen.
Becker sieht Probleme
Zudem betonte Becker, das Turnier könne nicht innerhalb einer so kurzen Zeitspanne ausgetragen werden.
„Das ist einfach zu kurz. Die Veranstalter müssen sich etwas mit dem Zeitplan überlegen. Das ist in einer Woche nicht zu schaffen, gerade wenn man erst am Mittwoch anfängt“, sagte der zweimalige Davis-Cup-Gewinner.
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Das Format hingegen, fand Becker „interessant“. Es sei „schneller und intensiver als sonst. Dieses System ist eine richtige Alternative, wenn Zeit und Datum verändert werden“, sagte der Head of Men’s Tennis im Deutschen Tennis Bund (DTB).
Neuer Spielmodus im Davis Cup
18 Nationen hatten in Madrid um den Titel gekämpft. Im neuen Turnierformat qualifizieren sich die Sieger der sechs Dreier-Gruppen sowie die beiden besten Zweiten für das Viertelfinale. Statt wie zuvor vier Einzel und ein Doppel über jeweils drei Gewinnsätze gab es nun nur noch zwei Einzel und ein Doppel über jeweils zwei Gewinnsätze.
Das deutsche Davis-Cup-Team hatte ohne ihren Topspieler Alexander Zverev, der nach harscher Kritik am neuen Turnierformat abgesagt hatte, den ersten Halbfinaleinzug seit zwölf Jahren verpasst. Die Mannschaft von Kapitän Michael Kohlmann war im Viertelfinale an Großbritannien gescheitert.