Rettet dieser Wundercoach Kerbers Karriere?

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Viel Kritik, kein Trainer und im sportlichen Formtief: Die deutsche Vorzeigespielerin Angelique Kerber gibt derzeit kein gutes Bild ab. 

Nach dem Erstrunden-Aus gegen die Französin Kristina Mladenovic bei den US Open, meldete sich die deutsche Tennis-Elite besorgt zu Wort: „Wenn nicht bald jemand an ihrer Seite ist, dann habe ich kein gutes Gefühl“, sagte Barbara Rittner, Damen-Chefin im Deutschen Tennis Bund (DTB). Und Boris Becker fügte deutlicher hinzu: „Wenn jetzt nicht der Groschen fällt, wann dann?“

Kerber betonte mehrfach, sie wolle sich Zeit mit ihrer Trainer-Entscheidung lassen. Der Grund dafür könnte ausgerechnet der Mann sein, der für ihre jüngste Niederlage verantwortlich ist: Sascha Bajin, Coach ihrer Bezwingerin Mladenovic.

Bajin nimmt Kerber in Schutz

Der Münchner nahm die deutsche Nummer eins Kerber jetzt in Schutz: „Sie ist lange genug dabei, hat viel Erfahrung – und weiß, was sie machen muss“, sagte Bajin am Mittwochabend im Gespräch mit SPORT1. Gleichzeitig lobte er Kerbers Qualitäten, wie ihr „Konterspiel“ und ihre „großen Winkel“. 

Dabei hatte er gerade noch für Kerbers Entzauberung gesorgt, indem er seiner Spielerin Mladenovic in New York einen variantenreichen Gameplan mit auf den Weg gegeben hatte: viele hohe Bälle, Slice und Stops. Damit kam die Deutsche nicht zurecht.

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Dass Keber derzeit auf der Suche nach einem Nachfolger für Rainer Schüttler ist, von dem sie sich im Juli getrennt hatte, weiß auch Bajin, der glaubt, dass Kerbers momentane Situation „eher unfreiwillig“ ist. Sie könnte auch dem Umstand geschuldet sein, dass Kerbers Wunschkandidat, er selbst, derzeit noch ein Engagement hat.  

„Diese Saison werde ich mit Kiki beenden“

„Diese Saison werde ich mit Kiki beenden, das ist so versprochen. Wie es dann weitergeht, wird man sehen“, sagte Bajin zu seiner Zukunft. Ob Kerber schon angefragt hat? „Dazu sage ich lieber nichts“, meinte er. Nur so viel: „Ich werde meine ganze Energie da (in die Arbeit mit Mladenovic, Anm. d. Red.) reinstecken, bevor ich ins nächste Kapitel schaue.“

Bajin hat sich spätestens mit dem Gewinn zweier Grand-Slam-Titel als Trainer des japanischen Shooting-Star Naomi Osaka einen begehrten Namen auf der WTA-Tour gemacht. Schon vorher trainierte er Victoria Azarenka und Caroline Wozniacki und war lange Hitting-Partner und ein wichtiger Bestandteil im Clan von Rekordspielerin Serena Williams.

Bajin passt in Anforderungsprofil

Bajin würde perfekt in Kerbers Anforderungsprofil passen. Die Kielerin sucht bevorzugt einen deutschen Trainer mit positiver Ausstrahlung. „Einer, der anpackt und ihr Mut macht“, wie Rittner es formulierte. So wie die früheren Trainer Torben Beltz und Wim Fissette, mit denen Kerber ihre drei Grand-Slam-Titel gewann.

Genau so tritt der 34-jährige Bajin auf, der auf der Tennistour als lockerer Typ abseits und akribischer Arbeiter auf dem Platz bekannt und beliebt ist. 

„Die Saison ist nicht mehr lange, deshalb habe ich genug Zeit, mich zu entscheiden und zu schauen, wer passen würde und wer nicht“, sagte Kerber zuletzt. Klingt so, als würde sie zur neuen Saison mit einem neuen Trainer planen. Dann wäre Bajin wieder frei.

„Ich hatte noch nicht das Vergnügen mit ihr (Kerber, Anm. d. Red.) zu arbeiten“, sagte Bajin zu SPORT1. Noch nicht. Das könnte sich vielleicht bald ändern.

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