Im Spotify-Podcast „Podkinski“ spricht Jerome Boateng mit Palina Rojinski über seine Ausbootung beim DFB-Team, seine Zukunft beim FC Bayern und seinen Lifestyle, der in den Medien häufig kritisiert wird.
Boateng sieht einer ungewissen Zukunft in München entgegen. Unter Trainer Niko Kovac ist der 30-Jährige hinter Niklas Süle und Mats Hummels nur noch Innenverteidiger Nummer drei.
Boateng: „Lasse mich überraschen“
Und nach der laufenden Saison stehen noch zwei weitere Abwehrspieler auf der Matte. Und zwar zwei französische Weltmeister: Benjamin Pavard kommt vom VfB Stuttgart für 35 Millionen Euro und Lucas Hernandez von Atletico Madrid für 80 Millionen Euro. Große Konkurrenz.
Dass der deutsche Rekordmeister allerdings mit fünf Top-Innenverteidigern in die kommende Saison 2019/20 gehen wird, ist nahezu ausgeschlossen.
Wie geht es also mit Boateng im Sommer weiter? Auf Rojinskis Frage, wie er seine jetzige, schwierige Lebensphase sieht, antwortet der gebürtige Berliner: „Oh. Das ist eine gute Frage. Mal gucken, was in nächster Zeit passiert. Wie geht‘s weiter? Es ist ein bisschen so, dass ich mich überraschen lasse.“
Boateng über Aus beim DFB-Team
Boateng lässt sich nicht in die Karten blicken. Doch ein Abschied vom FC Bayern deutet sich immer mehr an. An Interessenten sollte es nicht fehlen. Unter anderem sollen PSG und Manchester United an ihm dran sein.
Geklärt ist hingegen seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft. Bundestrainer Joachim Löw wird Boateng sowie seine Mannschaftskollegen Thomas Müller und Mats Hummels definitiv nicht mehr für das DFB-Team berufen.
Rojinski wollte deshalb wissen, wie der 30-Jährige die Ausbootung erlebt hat und ob er sich den Abschied anders ausgemalt hätte. „Natürlich wünscht man sich, dass man Bescheid weiß und sich von den Fans verabschieden kann. Sie haben uns in schweren wie in guten Zeiten angefeuert und motiviert. Man will das Trikot nochmal tragen und sich bedanken.“
Boateng verteidigt Mode-Interesse
Ein Abschiedsspiel ist für das Bayern-Trio aber nach wie vor nicht vorgesehen. An Boateng nagt diese Thematik immer noch: „Es war dann einfach von heute auf morgen. Ohne dass wir drei etwas wussten. Wir haben in fast zehn Jahren super viel erlebt. Das dann in fünf bis zehn Minuten mitzukriegen, war schon traurig. Da wünscht man sich natürlich einen anderen Abschied.“
Und wie so oft, wenn es sportlich nicht läuft, rücken plötzlich Nebenschauplätze in den Mittelpunkt. In den Münchner Medien wird immer wieder Boatengs Lifestyle kritisch beleuchtet – wie zuletzt, als die groß angekündigte Promi-Party seines Lifestyle-Magazins „BOA“ im P1 wenige Stunden nach dem Spitzenspiel gegen den BVB für hitzige Diskussionen sorgte.
Dass darüber diskutiert wird, ist dem Bayern-Star jedoch bewusst. „Mein Interesse für Mode, Brillen und das Magazin wird ein bisschen falsch aufgenommen“, erklärt Boateng weiter. „Die Leute denken, dass ich mich nicht mehr für Fußball interessiere. Das stimmt überhaupt nicht.“
Boatengs Beispiel WM-Aus 2018
Dazu passend kramt der Weltmeister von 2014 ein Beispiel hervor, das deutlich macht, wie er in den Medien dargestellt wird: Das vorzeitige Aus bei der WM in Russland.
„Da hieß es dann: ‚Der sitzt auf der Tribüne mit Sonnenbrille, Ohrringen und Ketten.‘ Da denke ich mir: ‚Ja. 2014 haben wir gewonnen. Da hatte ich genau das Gleiche an oder um. Was ist der Unterschied?‘“
Solch eine extreme Entwicklung kenne Boateng nur aus Deutschland. In England, Spanien oder Frankreich gebe es so etwas nicht. „Wenn die Spieler hier Schmuck oder ein cooles Auto haben, ist man in Deutschland sofort neidisch.“
Kehrt Boateng nach der Saison Deutschland also den Rücken? Konkrete Pläne gebe es noch nicht, betont der Bayern-Star. Aber vieles lässt auf einen Abschied aus München schließen, auch wenn er im Interview mit Rojinski mehrmals unterstreicht, seine Kinder seien das Wichtigste für ihn.