Gensheimer: „Mir sind die Tränen runter gelaufen“

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Bei der Heim-WM 2019 musste Uwe Gensheimer ein bitteres Ende hinnehmen. Nach tollen Wochen und einem Handball-Boom in Deutschland verpasste das DHB Team eine Medaille.

„Es ist beschissen, mit zwei Niederlagen aus so einem Turnier zu gehen. Wir haben vor heimischem Publikum gespielt und standen im Halbfinale, so eine Chance bietet sich nur einmal im Leben“, hatte Gensheimer unmittelbar nach dem Turnier gesagt.

Familiärer Schicksalsschlag vor WM 2017

Gensheimers emotionale Verbundenheit zur Nationalmannschaft ist auch eine Folge seines familiären Schicksalschlags. Bei der Vorbereitung auf die WM 2017 war Gensheimers Vater verstorben.

„Es war für mich ganz schwer, mit der Situation umzugehen. Er starb am Sonntag, und Freitag war das erste WM-Spiel“, sagte Gensheimer im Interview mit der Zeit im Rückblick auf damals.

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Der Kapitän entschloss sich seinerzeit, das Turnier dennoch zu spielen. Die Familie war dabei ein wichtiger Grund für die Entscheidung. „Ich habe mich dafür entschieden, weil meine Mutter und mein Onkel gesagt haben: ‚Dein Papa hätte gewollt, dass du spielst.'“

DHB als Stütze

Vor allem die Mannschaft war in dieser Zeit eine wichtige emotionale Stütze für ihn. Einen Tag vor dem ersten Turnier-Match der DHB-Auswahl flog er zum Team und nahm am Training teil.

„Ich kam in die Halle, und unser damaliger Trainer (Dagur Sigurdsson, Anm. d.Red.) hat das Training unterbrochen. Die ganze Mannschaft hat mich in einen Kreis in die Mitte genommen und umarmt“, sagte Gensheimer der Zeit. „Mir sind die Tränen nur so runter gelaufen.“

Andenken an den Vater

Seitdem haben die Einsätze bei der Nationalmannschaft eine ganz spezielle Bedeutung für ihn. Vor allem beim Abspielen der Nationalhymne überkommen ihn diese Gefühle immer wieder aufs Neue. „Bei dem Wort ‚Vaterland‘ denke ich jetzt immer an meinen Vater.“

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