Furioser Start in EM-Hauptrunde: Medaillentraum rückt näher

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Die deutschen Handballerinnen durften schon in der Schlussphase vorsichtig ihre nächste Party starten, mit der Sirene brach dann endgültig der große Jubel aus.

Das überraschend deutliche 29:23 (17:9) gegen Spanien war ein Traumstart in die Hauptrunde des EM-Abenteuers, vor den beiden ausstehenden Spielen der zweiten Turnierphase ist das junge Team ein ernster Kandidat für das Halbfinale.

„Das ist ein geiles Gefühl, hier spielen zu dürfen, es trägt die Mannschaft, dass wir so viel Freude ausstrahlen“, sagte die überzeugende Torhüterin Dinah Eckerle. Sie wurde dank ihrer bärenstarken Paraden in der ersten Halbzeit als Spielerin des Spiels ausgezeichnet. Bundestrainer Henk Groener zeigte sich beeindruckt davon, wie sich seine Mannschaft im ersten Abschnitt „in einen Rausch“ gespielt hatte: „Das hat keiner erwartet.“

Top-Talent Emily Bölk sowie Meike Schmelzer und Angie Geschke waren mit je vier Treffern die besten Torschützinnen der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die dank ihrer ersten Hälfte gegen die weiterhin punktlosen Spanierinnen nun bei 4:2 Zählern steht – und damit den Einzug unter die vier besten Teams in der eigenen Hand hat. (SERVICE: So läuft die EM-Hauptrunde)

Deutschland mit zwei Siegen ins EM-Halbfinale

Mit zwei Siegen in den ausstehenden Begegnungen der Hauptrunden-Gruppe II am Sonntag (15 Uhr im LIVETICKER) gegen den EM-Zwölften Ungarn und am Mittwoch (21 Uhr im LIVETICKER) gegen Vize-Europameister Niederlande wäre Deutschland das Halbfinale nicht zu nehmen. Die besten beiden Mannschaften der zwei Sechsergruppen qualifizieren sich für die Finalrunde.

In einem weiteren Spiel der Hauptrunden-Gruppe II setzte sich Norwegen am Abend mit 38:25 (19:12) gegen den EM-Zwölften Ungarn durch, beide Kontrahenten haben damit 2:4 Punkte auf dem Konto. 

Groeners Mannschaft ging ohne Druck in die Partie gegen den Olympia-Dritten von 2012. Sie hatte mit dem Einzug unter die besten zwölf Teams des Turniers ihr erstes Ziel bereits erreicht, und das war dem jungen Team nach dem zuletzt wackligen Auftritt am Mittwoch gegen Tschechien (30:28) anzumerken. Deutschland spielte zu Beginn unbekümmert und zog früh auf 4:1 (7.) weg. (Ergebnisse und Spielplan)

Die Spanierinnen, die von bisher drei Duellen gegen Deutschland in diesem Jahr zwei gewonnen hatten, scheiterten bei ihren Offensivbemühungen hingegen immer wieder an Eckerle. Die Torhüterin der SG BBM Bietigheim fand mit mehreren Paraden hervorragend in die Partie. Die Spanierinnen strahlten aus dem Rückraum kaum Gefahr aus und blieben neun Minuten ohne eigenen Treffer. 

Torhüterin Eckerle entnervt Spanien

Die DHB-Auswahl bestrafte das: Zwar nutzte sie nicht all ihre teilweise hochkarätigen Chancen, doch es genügte, um beim 13:6 (27.) zwischenzeitlich mit sieben Treffern in Führung zu gehen. Spanien fand in der Deckung bis zur Pause gegen die variable Offensive des Groener-Teams keine Mittel und ging mit einem Acht-Tore-Rückstand in die Kabine. (Tabellen der EM)

Nach der Pause verlor die deutsche Mannschaft etwas ihre Kaltschnäuzigkeit, auch die Deckung stand nicht mehr so sicher. Spanien erzielte innerhalb von 19 Minuten schon so viele Treffer wie in Abschnitt eins, konnte den Rückstand zunächst aber nicht wesentlich verkürzen. Die deutsche Mannschaft ging mit einer Sechs-Tore-Führung in die letzten zehn Minuten, in denen sie körperlich stark und leidenschaftlich die Führung verteidigte.

Spanien – Deutschland 23:29 (9:17)

Tore: Martin Berenguer (7), Rodriguez (5), Fernandez Fraga (4), Lopez Jimenez (3), Gonzalez Alvarez (2), Hernandez Serrador (1), Pena Abaurrea (1) für Spanien – Bölk (4), Geschke (4/4), Schmelzer (4), Großmann (3), Smits (3), Zapf (3), Behnke (2), Stolle (2), Berger (1), Grijseels (1), Müller (1), Schulze (1) für Deutschland
Zuschauer: 2217

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