Tatort: Her mit der Marie!: Lachen und weinen mit dem Wien-Krimi

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„Mei Marie muss wieder her“, sagt der Wiener Halbwelt-Boss „Dokta“ zu seinen Gangster-Untergebenen. Ob die ihm das gestohlene Geld jedoch wieder zurückbringen können, ist fraglich. Fraglich ist allerdings auch, ob die Ermittler den entsprechenden Mordfall aufklären können, denn „der oder die Täter haben wirklich alles unternommen, um es uns so schwer wie möglich zu machen“. Worum es im „Tatort: Her mit der Marie!“ (14.10., 20:15 Uhr, das Erste) genau geht und warum sich das Einschalten auf jeden Fall lohnt, erfahren Sie hier.

Darum geht’s im Krimi

In einem Waldstück in der Nähe von Wien bietet sich den Ermittlern Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ein verwirrendes Bild: Eine vorerst nicht identifizierbare Leiche wird gefunden und der oder die Täter haben es der Polizei offensichtlich gezielt schwer gemacht, dahinterzukommen, was sich abgespielt hat. Mit allen Mitteln arbeiten sich die Kommissare Schritt für Schritt voran: Was ist passiert? Wer ist der Tote? War es ein gezielter Mord?

Was der Zuschauer längst weiß: Der Geldbote vom „Dokta“ (Erwin Steinhauer), einem alteingesessenen Wiener Großkriminellen, ist überfallen worden. Nur wer ist so lebensmüde, ausgerechnet ihn zu berauben? Das fragt sich auch der auf Vergeltung drängende bestohlene Pico Bello (Christopher Schärf) selbst…

Lohnt sich das Einschalten?

Auf jeden Fall! Denn das gab’s noch nie – oder zumindest lange nicht mehr: Ein „Tatort“, der zu Tränen rührt! Außerdem gibt es jede Menge Wiener Schmäh, sehr passende Musik, unter anderem von Komponist Stefan Bernheimer oder der Austro-Pop-Bands S.T.S., atmosphärische Kameraeinstellungen und einige Split-Screens – nur eines der Elemente, die an die 1960er und 1970er Jahre erinnern. Gleiches gilt für den Style von „Pico Bello“, dem designierten Nachfolger des Wiener Halbwelt-Königs „Dokta“.

Der Wiener Ausdrucksweise sollte man vielleicht schon mindestens gewogen sein, sonst könnte dieser Krimi ein ums andere Mal eine kleine Herausforderung werden, wenn Sätze wie dieser fallen: „Er ist der Gschropp, den sie immer haben wollten“, also das Kind, das sie sich immer gewünscht haben… Alles in allem ein grandios unterhaltsamer, eher klassischer „Tatort“ mit viel Lokalkolorit, Austro-Flair, einer Prise Wildwest und der Lösung für das große „Leberkäs-Dilemma“…

Die besonderen Personalien

Nicht unerwähnt bleiben sollte die fabelhafte Besetzung – neben den gewohnt guten Kommissaren und ihrem Assistenten, versteht sich. Zum einen hat der österreichische Schauspieler und Produzent Simon Schwarz (47, Eberhofer-Krimis) diesmal eine größere Rolle als sonst in den Wien-„Tatorten“. Und was soll man sagen: Als Inkasso Heinzi – „Espresso Heinzi“ – übertrifft er sich selbst und liefert eine wahrhaft preiswürdige Schauspielleistung ab. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: „Bürgerlich is er worden, der Heinzi. Vor dir sitzt der Heinzi 3000.“

Auffallend ist auch „Pico Bello“, der im Film durchaus Ähnlichkeit mit US-Star James Franco (40) hat. Gespielt wird er von dem Wiener Christopher Schärf (39), der zuletzt im TV-Film „Nichts zu verlieren“ (2018) zu sehen war. Pico Bellos großer Gegenspieler innerhalb der Halbwelt-Familie, „Marko Jukic“, wird verkörpert von dem 1966 in Wien geborenen Schauspieler Johannes Krisch. In dem vielfach ausgezeichneten Kinofilm „Finsterworld“ (2013) spielte er den Einsiedler im Wald. Und auch im Oscar-Kandidaten „Aus dem Nichts“ (2017) war er als Verteidiger Haberbeck zu sehen.

Und zu guter Letzt gibt es dann noch einen Cameo-Auftritt: Bei einer Grillparty vom „Dokta“ spielt der österreichische Kult-Liedermacher Voodoo Jürgens auf.

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