Harakiri bei Tempo 300: Perez-Crash hat Konsequenzen

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Sie liegen in der WM-Wertung der Formel 1 auf den Plätzen sieben und acht, nach dem Rennen in Spa-Francorchamps aber waren sie das Gesprächsthema Nummer eins.

Am gefährlichsten Punkt der Strecke kollidierten die Force-India-Kollegen Sergio Perez und Esteban Ocon – und sorgten damit für allgemeine Fassungslosigkeit.

„Was die zwei da aufführen, sich so in die Karre zu fahren, das ist unglaublich“, schimpfte Mercedes-Aufsichtsratsboss Niki Lauda in seiner Funktion als RTL-Experte: „Irgendjemand muss denen sagen: So blöd darf man nicht weiterfahren“ Auch Motorsportchef Toto Wolff war aufgebracht, nannte Perez „unverantwortlich und dämlich“.

Verärgert zeigte sich auch Force-India-Boss Otmar Szafnauer – und kündigte Konsequenzen an: Künftig würden die beiden per Stallregie davon abgehalten, auf diese Art und Weise gegeneinander zu fahren.

Crash bei Höchstgeschwindigkeit

Was war passiert? Schon zu Rennbeginn waren sich der Mexikaner und der Franzose in die Quere gekommen – wie schon Anfang Juli beim Rennen in Baku. In der 29. Runde knallte es dann aber richtig. Bei Höchstgeschwindigkeit klemmte Perez seinen Teamkollegen ein, Ocon verlor bei der folgenden Kollision Teile seines Frontflügels, der Mexikaner sein rechtes Hinterrad.

Danach rettete sich der 27-Jährige auf der Felge bis in die Box, verließ dabei aber nie die Ideallinie, um Platz für die heranrauschende Konkurrenz zu machen, und verschmutzte die Fahrbahn noch mehr.

Für die Aufräumarbeiten musste das Safety Car auf die Strecke und die Karten gerade im Kopf-an-Kopfrennen an der Spitze zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel waren wieder komplett neu gemischt.

Für Ocon war das hinterher die geringste Sorge.

„Du riskierst dein Leben für nichts“

„Das ist nicht akzeptabel“, wütete der Franzose: „Da riskierst du dein Leben für nichts! Beim ersten Mal hat er mich wohl einfach nicht gesehen, aber beim zweiten Mal drückt der mich mit 300 km/h gegen die Wand. Ich werde mit ihm sprechen und ihn von Mann zu Mann fragen, was das sollte.“

Der Übeltäter war sich allerdings keiner Schuld bewusst: Die Verantwortung für die erste Kollision nahm er zwar auf sich, „beim zweiten Mal war er aber meiner Meinung nach zu optimistisch, da war einfach kein Platz für ihn“.

Perez bat seine Kritiker um Verständnis: „Das müssen wir uns alles nochmal anschauen, um es abschließend zu beurteilen.“

Lauda: „Er versteht’s überhaupt nicht“

Die Rennleitung sah nach dem zweiten Vorfall von einer Strafe für die beiden Streithähne ab. Folgen wird die Chaosfahrt aber haben: „Wir haben sie bisher racen lassen“, sagte Boss Szafauer: „Ich habe aber immer gesagt, wenn so etwas wie in Baku nochmal passiert, werden wir von der Boxengasse aus lenkend eingreifen.“ Dieser Zeitpunkt sei nun gekommen.

Der eigentlich hoch veranlagte Racer Perez ist auf dem besten Weg, allmählich seinen Kredit im Fahrerlager zu verspielen.

Das abschließende Urteil von Experte Lauda, nachdem er die Reaktion des 27-Jährigen gehört hatte, fiel jedenfalls vernichtend aus: „Der Junge versteht’s überhaupt nicht.“

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