Abschied: «Poltergeist»-Regisseur Tobe Hooper ist gestorben

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Ausgerechnet beim Weihnachtseinkauf kam Tobe Hooper die Idee zu seinem berühmtesten Horrorfilm. 

«Da waren diese riesigen Menschenmassen. Ich war frustriert und bemerkte plötzlich, dass ich neben einem Regal mit Kettensägen stand», erinnerte er sich später für die Zeitung «Texas Monthly» an den Dezember 1972. «Ich dachte: «Ich wüsste einen Weg, wie ich wirklich schnell durch diese Menge komme.»»

Zuhause angekommen, schrieb Hooper das Grundgerüst eines Schockers, der das Genre für immer verändern sollte. «The Texas Chainsaw Massacre» (in Deutschland: «Blutgericht in Texas») erschien 1974, wurde zum großen Hit und machte Hooper zu einem der prägendsten Regisseure des Genres. Nun ist er am Samstag im Alter von 74 Jahren in Los Angeles gestorben. Das bestätigte ein Gerichtsmediziner dem US-amerikanischen Magazin «Variety». Weitere Umstände seines Todes waren zunächst unbekannt. 

Geboren 1943 in Austin, Texas, studierte Hooper später Film in Dallas und arbeitete in den 60er Jahren auch als Collegelehrer und Kameramann für Dokumentationen. Anfang der 70er gelang ihm dann der Durchbruch.

Obwohl der auch als «Kettensägen-Massaker» bekannte Streifen wegen seiner Brutalität heftige Kontroversen auslöste und sogar in einigen Teilen der USA verboten wurde, hatte der Film großen kommerziellen Erfolg. Hooper verhalf damit dem Genre des günstig produzierten Splatter-Horrors mit knapp bekleideten Frauen und kreischenden Teenies zum Durchbruch. Der Schocker hat laut Schätzungen der Internet Movie Database nur rund 300 000 Dollar gekostet, spielte aber allein in den USA über 30 Millionen Dollar ein.

Hooper gelang mit dem von Steven Spielberg geschriebenen «Poltergeist» 1982 ein kommerziell noch größerer Hit. Abgesehen davon blieb der Erfolg mit größeren Kinofilmen aus, aber Hooper drehte beispielsweise Teile der Miniserie «Brennen muss Salem» auf Basis der Romanvorlage von Stephen King und das Musikvideo zu «Dancing With Myself» von Billy Idol.

1986 drehte Hooper einen zweiten, etwas komödiantischer angelegten Teil des «Kettensägen-Massakers». Auch als Produzent verantwortete er weitere Fortsetzungen. Angelehnt an das Original entstanden bisher sechs weitere Filme, zuletzt 2013 eine 3D-Version. Obwohl sie häufig von Kritikern zerrissen wurden, spielten alle bereits in den USA mehr Geld ein, als sie gekostet haben.

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