ZÜRICH – Mit Kampfpreisen gehen Zügelunternehmen auf Kundenfang. Das freut den Kunden, ärgert aber die Etablierten der Branche.
Heute ist Zügeltag. Und jeder weiss: Ein Umzug ist anstrengend und kostet Nerven. Wer es sich leisten kann, überlässt das Schleppen einer Zügelfirma. Dabei kann man richtige Schnäppchen machen.
Etwa bei Umzug Schweiz 24: Ein BLICK-Leser ist kürzlich mit der Zügelfirma umgezogen. «Die machten einen guten Job», sagt er. Schlappe 160 Franken pro Stunde verlangte das Unternehmen für einen Transporter und drei Zügelmänner. Ein Kampfpreis – und keine Ausnahme.
Neu und günstig
«Die Preise der Zügelunternehmen sinken», sagt Immoscout-Sprecherin Cornelia Magnin. Zudem gibt es immer wieder neue Billiganbieter. «Sie versuchen, mit tiefen Preisen Kunden zu gewinnen. Es zeigt sich aber, dass sich diese Firmen oft nicht etablieren können», sagt sie.
Viele Aufträge werden von Online-Portalen vermittelt. Dort zählt für viele Kunden vor allem der Preis – zum Ärger der etablierten Unternehmen. «Vor fünf Jahren lief das Geschäft besser. Heute haben wir 30 Prozent weniger Aufträge als damals», sagt Blerim Sylaj (34), Geschäftsführer von Zürcher Umzüge.
Schuften im Stundenlohn
«Wer für drei Männer inklusive Transporter 160 Franken verlangt, macht den Markt kaputt», sagt Balaram Furrer (27) von Wieland Transporte. Seine Firma verrechnet für das gleiche Angebot fast das Doppelte. Dafür hat sie Zügelmänner zum Fixlohn fest angestellt, während das Personal bei Preisbrechern auf Abruf und im Stundenlohn schuftet.
Marktführer Welti-Furrer hat sich auf anspruchsvolle Umzüge spezialisiert. Zum Beispiel Umzüge mit Montage von Möbeln, mit Klavieren oder Bildern. «Hier ist nicht nur ein guter Preis ausschlaggebend. Ebenso wichtig ist eine umfassende Betreuung», sagt Geschäftsführer Philipp Vassalli (36). Auch seine Zügelmänner sind fest angestellt. Diese Strategie geht auf: «In diesem Segment ist die Nachfrage stabil geblieben.»