Details zu ersten Kantonen bekannt: Der Poststellen-Abbau beginnt

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Der angekündigte Abbau von bis zu 600 Poststellen beginnt. Heute gab der gelbe Riese die Pläne für die Kantone Schaffhausen und Obwalden bekannt.

Die Gespräche mit den Kantonen sind beendet. Nun beginnt die Post über das «Postnetz der Zukunft» zu informieren. Bis 2020 soll dieses Netz über bis zu 600 traditionelle Poststellen weniger verfügen. Einzelheiten zur Umsetzung gab der gelbe Riese heute für die Kantone Schaffhausen und Obwalden bekannt.

Im Kanton Schaffhausen hat die Gewerkschaft Syndicom sechs Poststellen als gefährdet eingestuft (BLICK berichtete). «Dreien davon – Ramsen, Schaffhausen 3, Schaffhausen 4 – droht nun die Schliessung, und auch bei der als gesichert eingestuften Poststelle Hallau wird der Schliessungsprozess gestartet», kritisiert Syndicom-Sprecher Christian Capacoel.

Bis mindestens 2020 bestehen bleiben die Poststellen in Beringen, Neuhausen am Rheinfall, Stein am Rhein und Thayngen sowie in der Stadt Schaffhausen Schaffhausen 1 und Schaffhausen 7, teilt die Post mit. Als Ersatzlösungen favorisiert das Unternehmen Partnerfilialen wie einen Volg mit Postagentur.

Kommts in Obwalden noch schlimmer?

Im Kanton Obwalden verschwindet ab Mitte Juni die traditionelle Poststelle in Lungern. Sie wird als Postagentur im Dorfladen integriert. Laut Post soll auch die Poststelle in Kerns überprüft werden. Und: «Es kommt noch schlimmer. Auch Sachseln droht die Schliessung», sagt Syndicom-Sprecher Capacoel. 

Grünes Gutzeichen = Poststelle ist nicht gefährdet, oranger Blitz = Poststelle ist gefährdet, rotes Kreuz = Poststelle ist im Schliessungsprozess

In welcher Form die betreffenden Poststellen ersetzt werden, sei noch unklar, so die Post. Sie suche nun das Gespräch mit den beiden Gemeinden. Insgesamt gibt es zurzeit im Kanton Obwalden noch sieben eigenständig geführte Poststellen. Vier sollen bis mindestens 2020 bestehen bleiben – jene in Alpnach, Engelberg, Giswil und Sarnen.

Post will Abbau mit zusätzlichen Zugangspunkten begegnen

Gleichzeitig prüft die Post sowohl in Obwalden wie auch in Schaffhausen weitere Zugangspunkte für Postkunden. Dazu gehören My-Post-24-Automaten, die Einführung von Geschäftskundenstellen und die Möglichkeit der Bareinzahlung an der Haustür beim Pöstler.

Der Gewerkschafter Capacoel bezeichnet die Pläne der Post in den beiden Kantonen als «Kahlschlag», der schlimmer sei als gedacht. «Es braucht grösseren politischen Druck, wenn die Schliessung von Poststellen noch gestoppt werden soll», sagt er auf Nachfrage von BLICK.

Für die Syndicom ist klar: «Der im Herbst kommunizierte Poststellen-Kahlschlag bis 2020 ist wahrscheinlich nicht die letzte Ankündigung», sagt Capacoel. «Ich gehe davon aus, dass die Post danach wieder weitere Schliessungen verkündet, wenn ihr nicht Einhalt geboten wird.»

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