Rückenwind für die erhoffte Revanche: Nachdem Bayer Leverkusen mit zuletzt zwei Bundesliga-Siegen den Abwärtstrend gestoppt und damit auch die Diskussionen um Trainer Roger Schmidt vorerst beendet hat, will der Werksklub auch in der Champions League für Furore sorgen.
„Wir sind selbstbewusst und wollen am Dienstag richtig Gas geben“, sagte ein kämpferischer Karim Bellarabi vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen den letztjährigen Finalisten Atletico Madrid am Dienstag (ab 20.15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER).
Der Nationalspieler, der vergangenen Freitag mit seinem Führungstreffer beim 3:1 gegen den FC Augsburg das 50.000 Tor in der Bundesliga-Historie erzielte, ist sich aber über die Schwere der Aufgabe bewusst: „Es wird ein richtig hartes Spiel“, äußerte der Offensivspieler, betonte aber auch: „Wir sind gut gerüstet und wollen alles rausholen.“
Auch Bayer-Kapitän Lars Bender, hinter dessen Einsatz wegen muskulärer Probleme noch ein kleines Fragezeichen steht, strahlt vor dem neuerlichen Kräftemessen mit dem zehnmaligen spanischen Meister im Interview mit dem Fachmagazin kicker Optimismus aus: „Wir haben vor zwei Jahren gesehen, dass wir sie packen können. Wenn wir an die absolute Leistungsgrenze gehen, sind wir in der Lage, so eine Mannschaft zu packen.“
Knappe Pleite im Elfmeterschießen
2015 hatte Bayer zu Hause 1:0 gewonnen, in Madrid dann nach einem 0:1 n.V. im Elfmeterschießen mit 2:3 das Nachsehen.
„Wir haben schon vor zwei Jahren gezeigt, dass wir gegen sie bestehen können“, sinnierte Sportchef Rudi Völler, der nach den jüngsten Erfolgen in Augsburg und zuvor gegen Eintracht Frankfurt (3:0) die Marschrichtung vorgibt: „Nach vorne genauso spielen und hinten nicht so viel zulassen – weil die werden die Dinger reinmachen. Da müssen wir ein bisschen aufpassen.“
Ihre Torgefährlichkeit unterstrichen die Rojiblancos einmal mehr beim 4:1 am vergangenen Wochenende bei Sporting Gijon. Dabei ließ der Franzose Kevin Gameiro mit einem Hattrick innerhalb von vier Minuten und 45 Sekunden aufhorchen. Der Sturmpartner von Superstar Antoine Griezmann hat jetzt ebenso wie sein Landsmann neun Saisontreffer auf dem Konto.
Gegen diese Klassestürmer benötigt Bayer eine bessere Defensivleistung als in Augsburg, wo die Abwehr das ein oder andere Mal wackelte. Gegen Atletico ist aber der beim FCA gelbgesperrte Abwehrchef Ömer Toprak wieder dabei, was für die nötige Stabilität in der Hintermannschaft sorgen soll. „Wir sind gewappnet und freuen uns auf das Spiel“, sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt aber recht gelassen.
Das Ziel für die Werkself ist ohnehin klar: Bayer will erstmals seit seinem Finaleinzug 2001/2002 wieder die Runde der letzten Acht in der Königsklasse erreichen.