Porsche hat auf dem Virginia International Raceway in Alton (Virginia) mit den Piloten Patrick Pilet und Nick Tandy das drittletzte Rennen der IMSA-Saison 2019 gewonnen. Wie schon zwei Rennen zuvor im Lime Rock Park, so waren die beiden GT-Klassen GTLM und GTD auch diesmal unter sich. Die Prototypen greifen erst in drei Wochen wieder an .
Pilet/Tandy duellierten sich im Verlauf des 2:40 Stunden dauernden Rennens mit ihren Teamkollegen Earl Bamber und Laurens Vanthoor im #912 Porsche. Nach zwei Gelbphasen, wovon die letzte 20 Minuten vor Schluss ausgerufen wurde, trennte die beiden 911er im Ziel weniger als eine Sekunde .
Nachdem im GT-Feld zuletzt zweimal Ford gewonnen hatte (Lime Rock und Elkhart Lake) war diesmal also wieder Porsche am Zug. Für den Hersteller aus Deutschland ist es in der laufenden Saison der insgesamt sechste Sieg. Für Pilet/Tandy bedeutet dieser, dass in der Gesamtwertung drei Punkte auf ihre führenden Teamkollegen Bamber/Vanthoor aufgeholt haben. Die beiden Porsche-Duos sind zwei Rennen vor Schluss der Saison nur noch durch elf Punkte getrennt.
Porsche-Doppelführung schon nach dem Start
Von der Pole-Position gingen Bamber/Vanthoor im #912 Porsche ins Rennen. Dahinter aber schob sich Tandy im #911 Porsche direkt auf den ersten Metern vom sechsten Startplatz kommend auf den zweiten Rang nach vorn. Somit gab es eine frühe Doppelführung für Porsche. Die Verfolger wurden von von Beginn an von Corvette angeführt.
Nach gerade mal zehn Minuten gab es die erste Gelbphase. Grund waren Kleinteile, die sich vor der langen Gegengerade in Kurve 12 der Strecke befanden. An der Box wechselte die Führung, denn Pilet/Tandy gingen an Bamber/Vanthoor vorbei. Im weiteren Verlauf des Rennens teilten sich die beiden Porsche die Führungsarbeit. Bei einem späten Boxenstopp übernahmen dann abermals Pilet/Tandy das Zepter.
Späte Gelbphase nach Crash von Katherine Legge
Die Bühne für die Entscheidung bildete eine Gelbphase, die 20 Minuten vor Schluss ausgerufen wurde. Auslöser war ein heftiger Crash von Katherine Legge im Heinricher-Acura aus der GTD-Klasse. Diesen teilte sich Legge an diesem Wochenende erstmals mit W-Series-Pilotin Alice Powell, die ihr IMSA-Debüt gab.
Legge konnte sich nach dem Einschlag in die Reifenstapel aus eigener Kraft aus dem Acura NSX mit der Startnummer 57 befreien. Beim Restart aber verteidigte Tandy die Führung souverän gegenüber Bamber und fuhr anschließend zum Sieg für sich und Pilet.
Die Konkurrenz von Porsche kam nie ernsthaft für den Virginia-Sieg in Frage. Der letzte Podestplatz wurde von Jan Magnussen und Antonio Garcia in der Corvette mit der Startnummer 3 eingenommen. Ihre Teamkollegen Oliver Gavin und Tommy Milner kamen im Schwesterauto mit der Startnummer 4 direkt dahinter auf P4 ins Ziel.
Trotz teilweise enger Rad-an-Rad-Duelle setzte sich die Ordnung in Reihen der Marken auch in der zweiten Hälfte des mit acht Autos versehenen GTLM-Feldes fort. Ryan Briscoe und Richard Westbrook, die für Ford zuletzt zweimal gewonnen hatten, kamen im hellblauen GT mit der Startnummer 67 diesmal nicht über P5 hinaus. Ihre Teamkollegen Joey Hand und Dirk Müller belegten den sechsten Platz.
BMW schloss mit Tom Blomqvist und Connor de Phillippi im M8 GTE mit der Startnummer 25 sowie Jesse Krohn und John Edwards im Schwesterauto mit der Startnummer 24 die Klasse ab.
GTD-Sieg für Riley-Mercedes
In der GTD-Klasse setzte sich trotz der späten Gelbphase der vor allem auf Longruns überzeugende Riley-Mercedes mit Ben Keating und Jeroen Bleekemolen am Steuer durch. Eine halbe Sekunde dahinter kreuzte der Shank-Acura von Mario Farnbacher und Trent Hindman die Linie. Von der späten Gelbphase konnte das Duo nicht mehr profitieren.
Das Podest in der GTD wurde vervollständigt von Cooper MacNeil und Toni Vilander, die im Scuderia-Corsa-Ferrari kurz vor Schluss noch am Pfaff-Porsche von Scott Hargrove und Zacharie Robichon vorbei kamen.
Zwei Rennen stehen im IMSA-Kalender 2019 noch an: Laguna Seca am 15. September und das Petit Le Mans auf dem Road-Atlanta-Kurs am 12. Oktober. Beide Rennen gehen mit dem kompletten Starterfeld, das heißt allen vier Klassen, über die Bühne.
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