Mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern schlich Angelique Kerber zum Netz, nachdem sie auf dem Weg zu den US Open den nächsten Nackenschlag eingesteckt hatte.
Die Kielerin befindet sich gut zwei Wochen vor dem Start des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres in einer veritablen Formkrise, in der ersten Runde des WTA-Turniers in Cincinnati unterlag sie der Estin Anett Kontaveit in 1:24 Stunden mit 6:7 (7:9), 2:6 und kassierte bereits ihre zweite Auftaktpleite in Folge. Nach Kerber ist auch Julia Görges in der ersten Runde ausgeschieden. Sie unterlag nach zwei Sätzen der US-Amerikanerin Sofis Kenin (4:6, 6:7).
Kerber bereitet sich aktuell ohne Coach vor
Vor den US Open (26. August bis 8. September) steht hinter der Verfassung der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin Kerber damit ein dickes Fragezeichen.
Ein kurzer Handschlag mit ihrer Bezwingerin und der Schiedsrichterin, dann zog Kerber schnell von dannen, während Kontaveit den dritten Sieg im vierten Duell mit dem deutschen Tennis-Star feierte.
Für Kerber geht hingegen der holprige Weg zum Grand-Slam-Highlight in Flushing Meadows, wo sie 2016 triumphierte, nahtlos weiter. Nach dem enttäuschenden Zweitrunden-Aus bei ihrer Titelverteidigung in Wimbledon beendete die 31-Jährige Mitte Juli die Zusammenarbeit mit ihrem Trainer Rainer Schüttler.
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Im ersten Spiel nach der Trennung folgte in Toronto die Auftaktniederlage gegen Darja Kassatkina (Russland). Und nun, eine Woche später, der nächste Rückschlag.
Auf das Grand-Slam-Turnier in New York bereitet sich die 31-Jährige ohne Coach vor. Im unmittelbaren Vorfeld der US Open bleibt nur noch in der kommenden Woche das 250.000-Dollar-Turnier Bronx Open, um in die Spur zu finden.
Kerber rettet sich in Tiebreak
Gegen Kontaveit entwickelte sich zunächst eine zerfahrene Partie. Beide Spielerinnen gaben in der Anfangsphase gleich jeweils zweimal ihren Aufschlag ab.
Beim Stand von 5:6 wehrte Kerber einen Satzball der Estin ab und rettete sich ins Tiebreak, dort konnte sie ihrerseits eine Möglichkeit zum Satzgewinn nicht nutzen.
Im zweiten Durchgang kassierte die Wimbledonsiegerin des Vorjahres direkt zwei weitere Breaks zur Vorentscheidung, Kontaveit verwandelte schließlich ihren zweiten Matchball.
Williams sagt ab
Serena Williams musste derweil ihre Teilnahme bei dem mit 2,94 Millionen Dollar dotierten Wettbewerb wegen Rückenproblemen absagen.
Der US-Superstar hatte schon im Endspiel des WTA-Turniers am Sonntag in Toronto gegen Bianca Andreescu beim Stand von 1:3 aufgeben müssen. „Ich habe alles versucht, um spielen zu können, aber leider ist mein Rücken noch nicht in Ordnung“, teilte die 23-malige Grand-Slam-Siegerin mit.