Diese deutschen No-Names rocken Roland Garros

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Ein Kölner und ein Oberfranke mischen das Doppelturnier bei den French Open (täglich im LIVETICKER) auf.

Kevin Krawietz (27) und Andreas Mies (28) gewannen ihre Viertelfinalpartie gegen das serbische Duo Dusan Lajovic und Janko Tipsarevic in drei Sätzen und stehen damit sensationell im Halbfinale – eine historische Leistung.

Im Halbfinale treffen Krawietz und Mies am Donnerstag auf die Argentinier Guido Pella und Diego Schwartzman. Der erste und bisher einzige deutsche Erfolg in Paris im Doppel ist mittlerweile 82 Jahre her.

Doch wer sind die beiden No-Names, die die Doppel-Elite ärgern?

Hortian formt Krawietz/Mies zu Spitzen-Doppel

Seit März 2018 spielen die beiden durchweg zusammen. Anfangs noch auf der Challenger Tour unterwegs, feierten sie im Februar diesen Jahres ihren bisher größten Erfolg und gewannen das ATP 250 Turnier in New York.

„Wir mussten etwas Geduld aufbringen bis wir mit dem Erreichen der 3. Runde in Wimbledon 2018 die nötigen Punkte gesammelt hatten. Mit dem Sieg in New York sind wir wohl endgültig angekommen“, bilanzierte Mies bei Tennis Tourtalk im Rahmen der BMW Open in München. 

Der 1,88 Meter große Kölner kommt ursprünglich aus dem College-Tennis (Auburn University). Mit einem Bachelor in International Business und einem Entwicklungsschub im Doppelspiel kehrte „Andy“ mit 23 Jahren nach Deutschland zurück.

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Der größte Förderer in seiner Karriere war aber kein Amerikaner, sondern sein Coach Dirk Hortian, wegen dem er mit zwölf Jahren auch zum Marienburger Sportclub wechselte. Hortian coacht mittlerweile das Doppel Krawietz/Mies auf der Tour. „Er hat uns nicht nur beim Tennis geholfen, vor allem hat Dirk uns mental gestärkt“, lobte Mies seinen Trainer.

Sein Partner versuchte sich lange im Einzel. Der große Durchbruch auf der ATP Tour gelang Krawietz aus dem fränkischen Ort Witzmannsberg jedoch nicht.

Auf den Spuren von Cramm und Henkel

Durch ihre Erfolge bei den Challenger-Turnieren, dem Achtelfinaleinzug in Wimbledon und dem Turniersieg in New York haben hat das Duo ein neues Selbstverständnis entwickelt.

„Natürlich möchten wir gerne alle Grand-Slam-Turniere spielen. Kurzfristig ist es aber auch unser Ziel in die ATP-500-Turniere und Masters 1000-Events reinzukommen. Da sind die Felder kleiner als bei den Majors und man benötigt ein Ranking innerhalb der Top-30“, gab sich Krawietz in München selbstbewusst.

Dass die forschen Töne nicht nur leere Versprechungen waren, zeigen die beiden nun eindrucksvoll in Roland Garros. Die Deutschen hatten auf dem Weg in ihr erstes Halbfinale bei einem Grand Slam zuvor schon das an Nummer vier gesetzte Weltklasse-Doppel Oliver Marach/Mate Pavic, Australian-Open-Sieger von 2018, sowie die ebenfalls favorisierten Nicolas Mahut/Jürgen Melzer bezwungen.

Einzige deutsche Sieger bei den French Open waren 1937 Gottfried von Cramm und Henner Henkel.

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