Europa-Mission gescheitert! Droht PSG der Niedergang?

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Paris Saint-Germain hat das Wunder in der Handball Champions League verpasst.

Nach der überraschend deutlichen 24:34-Hinspielpleite bei KS Vive Kielce sind die Franzosen im Rückspiel nur knapp an einem der größten Comebacks in der Geschichte der Königsklasse vorbeigeschrammt. Der deutliche 35:26-Erfolg reichte in der Summe jedoch nicht.

Am Ende waren es zwei Tore, die zum Einzug ins Halbfinale fehlten. „Das ist eine Schmach für Paris“, sagte Ex-Welthandballer Daniel Stephan bei SPORT1. Mit Blick auf die vergangenen Jahre scheint es so, als ob der CL-Titel einfach nicht sein soll. Besonders die Angewohnheit, in letzter Sekunde zu stolpern, scheint sich zu wiederholen.

PSG verfügt über Rekordetat

Paris versagt in der Champions League trotz eines Mega-Etats – ein Bild, dass bei Sportfans für ein Déjà-vu-Erlebnis sorgen dürfte. Erst im März waren die Fußballer des französischen Hauptstadtklubs im Achtelfinale der Champions League an Manchester United gescheitert, 2017 schied man gegen den FC Barcelona sogar trotz eines 4:0-Hinspielerfolgs aus.

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Doch wie ist es zu erklären, dass ein wirtschaftlich so starker Verein jedes Jahr in der Champions League scheitert?

Seit dem Investoreneinstieg von Qatar Sports Investments (QSI) bei PSG wurden mehr als 1,5 Milliarden Euro in den Fußball investiert. Bei den Handballern waren es 20 Millionen Euro – eine Rekordsumme im Vergleich zu anderen europäischen Topklubs. Zum Vergleich: HBL-Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt verfügt über einen Etat von geschätzten sieben Millionen Euro.

Geldgeber aus Katar wird ungeduldig

Dass Geld alleine aber kein Garant für Erfolg ist, bekam PSG nun einmal mehr zu spüren. Selbst das Starensemble um Uwe Gensheimer, Mikkel Hansen und Nikola Karabatic konnte das frühe Aus in der Champions League nicht verhindern. 

Dies scheint jedoch nicht das einzige Problem des Hauptstadtklubs zu sein. Laut einem Bericht der französischen Zeitung Le Parisien wächst die Ungeduld bei den Geldgebern aus Katar – zumindest im Fußball. Ein mittelfristiger Ausstieg oder eine deutliche Verringerung der finanziellen Zuwendungen seien demnach nicht mehr auszuschließen.

Grund dafür seien vor allem die immer wiederkehrenden Misserfolge in der Königsklasse.

Paris wartet auf CL-Triumph

Drohen im Handball die gleichen Konsequenzen?

Der Kader bei PSG liest sich wie eine Auflistung der Weltauswahl. Zu Gensheimer, Hansen und Karabatic gesellen sich die Weltstars Sander Sagosen, Thierry Omeyer, Henrik Toft Hansen oder Kim Ekdahl Du Rietz. Trotzdem bleiben die großen Erfolge auf internationaler Ebene aus.

„Sie haben den stärksten Kader in der Champions League, das muss man so sehen“, weiß auch Stephan. Aber genau dieser vermeintliche Vorteil wird ihnen zum Verhängnis. Denn bei zu vielen Wechseln geht laut dem Ex-Nationalspieler die Kontinuität verloren: „Eine Handballmannschaft muss sich auch entwickeln. Zu viele Topstars sind nicht gut.“

Droht PSG der Niedergang?

Das Warten auf den ersten Triumph in Europas Oberhaus geht deshalb erst einmal weiter – und sollte QSI tatsächlich auch den Handballern den Geldhahn zudrehen, droht Paris möglicherweise der Niedergang.

„Das wäre der Supergau“, meint Stephan. Sollte es tatsächlich so kommen, müsse man erhebliche Einsparungen machen, so der Ex-Lemgo-Profi: „Dann können sie diese Mannschaft auf keinen Fall halten.“

PSG musste bereits die ersten namhaften Abgänge verzeichnen. Nationamannschafts-Kapitän Gensheimer kehrt in die Heimat zu den Rhein-Neckar Löwen zurück. Zudem verliert Paris mit Sander Sagosen einen weiteren Topstar an die Bundesliga. Der Norweger unterschrieb einen Vertrag ab 2020 beim THW Kiel.

Gensheimer und Sagosen verlassen Paris

Sollten sich nicht bald Erfolge in Europa einstellen, könnten weitere Abgänge folgen – gerade im Hinblick auf die mangelnde nationale Konkurrenz. Der Tabellenführer der französischen ersten Liga musste in der gesamten Saison nur einen Zähler abgeben, leistungsfördernder Wettbewerb sieht anders aus.

„Ein Spieler fragt sich natürlich, was für ihn das Beste ist.“ Dazu gehöre das Gehalt, eine teamfähige Mannschaft, aber auch internationaler Erfolg. „Jahr für Jahr kriegen sie es nicht realisiert, in der Champions League ganz vorne zu landen. Sie müssen sich da sicherlich was einfallen lassen“, sagte Stephan.

Der Traum von einem großen Multisportverein, der in der Lage ist, ganz Europa zu regieren, scheint zumindest jetzt schon gescheitert zu sein. 

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