Sechstes Finale, sechster Titel? Alfred Gislason kann in seinem letzten Pokalspiel mit dem THW Kiel auf einen perfekten Abschluss hoffen. Der Rekord-Pokalsieger besiegte im Halbfinale des Final Four die Füchse Berlin mit 24:22 (13:7) und trifft im Endspiel am Sonntag auf den SC Magdeburg (15.10 Uhr).
„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Besonders in der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt“, sagte Gislason. Nun freut er sich auf das Duell gegen seinen früheren Klub: „Magdeburg ist ein super Gegner. Wir brauchen sehr gute 60 Minuten, um sie zu schlagen.“
Für Kiel geht es am Sonntag um den insgesamt elften Titel, für den im Sommer scheidenden Gislason um ein perfektes Ende seiner ganz persönlichen Pokal-Historie mit dem THW. Mit Kiel hatte sich der isländische Meistertrainer in der Vergangenheit fünf Mal für den Saison-Höhepunkt der besten vier Teams in der Elb-Metropole qualifiziert, jedes Mal holte er sich am Ende die prestigeträchtige Trophäe.
Den Grundstein für Gislasons Pokalsieg Nummer sechs legten die Kieler mit einem souveränen Sieg gegen Berlin. Schon vor der Pause sangen die THW-Fans unter den 13.200 Zuschauern in der ausverkauften Barclaycard-Arena: „Die Nummer eins im Land sind wir“. Selbst als die Füchse fünf Minuten vor dem Ende noch einmal bis auf ein Tor herankamen, geriet der Kieler Erfolg nicht mehr in Gefahr.
Beste THW-Werfer waren Domagoj Duvnjak und Niclas Ekberg mit je sechs Treffern. Bei den Füchsen, deren leidenschaftlicher Kampf und die Aufholjagd am Ende nicht belohnt wurde, traf Nationalspieler Fabian Wiede ebenfalls sechs Mal. Kiels Kreisläufer Hendrik Pekeler sah nach einem Ellenbogenschlag gegen einen Gegenspieler kurz nach der Pause die Rote Karte (35.).
Im ersten Halbfinale hatte der SCM die TSV Hannover-Burgdorf in einem wahren Handball-Krimi mit 30:29 (15:11) bezwungen. Den Siegtreffer für die Magdeburger, die den Pokal bislang 1996 und 2016 gewinnen konnten, erzielte Christian O’Sullivan zwei Sekunden vor dem Ende. Überragender Akteur war der Däne Michael Damgaard mit 15 Treffern.
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„Das war ein Sieg des Willens und der mentalen Stärke“, sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert und sprach von einem „fantastischen Kampf und Werbung für unsere Sportart“. Der Bundesliga-Dritte darf nun vom dritten Triumph nach 1996 und 2016 träumen.
Für den Vorjahresfinalisten Hannover blieb hingegen auch die zweite Final-Four-Teilnahme ungekrönt. Morten Olsen erzielte im Halbfinale sieben Tore, Timo Kastening und Kai Häfner trafen je sechs Mal. Rechtsaußen Kastening sah in der 36. Minute wegen groben Foulspiels die Rote Karte.