Dschungelcamp, Tag 8: Kasalla sei Dank: Gisele wie neugeboren – nur einem gefiel das nicht

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Also mal ohne Umschweife hinein in den Rausch der Bilder und Gefühle: Das war eine jener Sendungen, von denen man nach der Lager-Magerkost des Vorjahres nicht mehr gedacht hatte, sie noch einmal erleben zu dürfen, wobei ja schon die gesamte erste Woche das eine oder andere Höhepünktelchen unterm Urwaldschurz trug. Aber diesmal, mein lieber Kukuschinski, legte das darbende Dutzend, zumindest in Teilen, noch eine Schippe, zwei, drei drauf.

Thorsten Legat – beim Kassallmächtigen, der schönste Cameo-Auftritt seit Hitchcock!

Allein Giseles Dschungelprüfung war schon von Shakespeare’schem Spirit umflort. Zur Erinnerung: Da hatte sich Baste-Elaste, die rechte und die linke Hand Yottas, eine Woche lang, ich muss es so drastisch sagen, den Arsch abmotiviert, und wofür? Genau, für selbigen. Für’n Arsch! Gisele, zum neunten Mal in Folge, wenn schon nicht angetreten, so doch zumindest zur Dschungelprüfung erschienen, und damit irgendwie den ewigen Marolt-Rekord mit acht Prüfungen im Handkreisch pulverisierend, unterperformte acht Mal hintereinander, als würde morgen das Jammern verboten.

Diese Serie riss nun völlig überraschend, weil die Dschungel-Dramaturgen eine Legende der Camp-Historie zurück ins Licht holten: Thorsten, den Legator, Legat – beim Kassallmächtigen, der schönste Cameo-Auftritt seit Hitchcock in „Die Vögel“ und dabei so viel lauter, länger, leidenschaftlicher. Denn wozu hatte man den mächtigen Thor exhumiert? Zum Anstacheln natürlich. Die Geschichte der O. sollte neu geschrieben und so passierte es denn auch. Eine Zwei Minuten-Kompakttirade reichte und was der Yotta nicht schaffte, gelang Legat, als wäre es ein Schuss aufs leere Tor.

Dschungelcamp Tag 8 0.30h

Zugegeben, ganz austrainiert war der Ex-Lagerist nicht, Formulierungen wie „Du machst die Arschbacken rauf“ oder „Du bist dein Charakter“ wirkten selbst für seine Verhältnisse nicht ganz ausgereift, aber sei es drum, für seine Zielgruppe reichte es und Gisele, am Ende geteert und gefedert, holte sattmachende sieben Sterne. Unbezahlbar die entgleitenden Gesichtszüge von Bastian Reinsteiger, als Gisele nicht müde wurde, die Motivations-Skills von „Topcoach“ Legat über den grünen Klee zu loben. „Ich möchte mir keine Lorbeeren anziehen“, versuchte Yotta noch seinen Mindestanteil am Erfolg anzuheimsen, das anschließende Zähneknirschen dürfte man bis nach Miami Beach gehört haben.

Dschungel Uhr_11.40UhrDas etwas überraschende Senioren-Sandwich unter der Dusche

Noch einmal Stichwort Hitchcock: Nach dem etwas überraschenden Senioren-Sandwich, bei dem Doreen unter der Dusche von Tommi und Peter eingekreist wurde, muss die Geschichte der Duschszenen neu geschrieben werden, die Nummer aus „Psycho“ ist eine KiKa-Sendung dagegen. Doch während Doreen das wegsteckte, wie Sibylle einst das gestielte Eis, geriet Tommi kurzzeitig in Rage ob der Konkurrenz: „Dass Peter sich da so einmischt, nervt mich kolossal“, flammte er auf. Kompensieren ließ es sich anscheinend nur mit einem Mützchen voll Übergriffigkeit. Kurz danach orderte Tommi Doreen zu sich, um ihr ein paar weinsteinige Anzüglichkeiten ins Ohr zu flüstern: „Dein Körper ist vom Feinsten. Ästhetisch super. Yes, Baby“, purzelte es ihm aus den teigigen Mundwinkeln. „Alles besprochen“, sein Fazit. Ob der Mann die zweite Woche im Camp erlebt, erscheint spätestens jetzt fraglich. Teile von ihm haben sich bereits verkrümelt, wie bei den Nahaufnahmen unter der Dusche unschwer zu erkennen war.

Bei soviel Kassalla rückte der Rest des Geschehens fast, aber wirklich nur fast in den Hintergrund. Wie der Töpperwiener Wurstmann da stolperte und sich den Fuß stauchte, das wirkte beinah echt. Immerhin kam Dr. Bob zu einem seiner seltenen Hausbesuche. Auch die grüne Schlange, die das Lager in Aufruhr versetzte, erwies sich als echt, auf den zweiten Blick dann als echt ungefährlich. Darüberhinaus blitzten anekdotische Absurditäten auf, fast zu schnell, um alle zu verinnerlichen: Yotta hatte einst bei Wettkämpfen mit Versteifungen zu kämpfen, da ihn die „Hinterteile der Athletinnen“ so in Aufruhr versetzten, Stichwort Erektion statt Ehrenurkunde. Peter Orloff erzählte davon, wie er sich 1981, nach einem Auftritt der Jackson Five, die Nacht mit Michael Jackson um die Ohren geschlagen hat. Liest sich jetzt vielleicht etwas komisch, soll aber wohl nur ein Kneipenbummel gewesen sein, bei dem Jackson Orloff von der Neverland-Ranch erzählte. Was zumindest merkwürdig erscheint, sieben Jahre, bevor Jacko sich das Anwesen einst kaufte.

Das Dschungelcamp trennt sich von Dummenico

Doreen weinte schließlich noch ihrem Verflossenen Tobias eine Rückgewinnungs-Serenade hinterher, Peter versuchte Evelyn ein wenig über Alexander, den Großen, und seinen gordischen Knoten näherzubringen, was sicher besser geklappt hätte, wenn Evchen „ein bisschen mehr Nährwert“ im Kopf hätte. In dem Bereich erwies sich auch Sibylle beim Ruf-für-mich-an-Aufsager etwas unterversorgt, mit etwas Nachhilfe fiel ihr dann aber ihre zweistellige Telefonnummer wieder ein. Gut gemacht!

Eine Nummer, die den Zuschauern an den Empfangsgeräten daheim und unterwegs nachweislich weder ein- noch auf- und schon gar nicht gefiel, war die von Dummenico. Die Tage des Mannes mit dem „Italienerhaar“ waren gezählt. Nach einer flatterhaften Woche zwischen Anwürfen und Ausrastern gab es denn auch wenig bis keine Gründe für irgendjemanden, beim Sender anzurufen und so etwas wie „Isch will, dass der drinbleiben tut“ zu sagen. Ciao-Ciao, De Cicco, und nicht wieder das Haarentfernungsmittel mit dem Haargel verwechseln. Peters Abschiedskompliment, er sei „ein Supertyp“ sollte er besser nicht allzu ernst nehmen.

Dschungelcamp Tag 1

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