Hülkenberg bei Überschlag-Crash: „Hänge hier wie eine Kuh“

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Der Formel-1-Grand Prix von Abu Dhabi wurde von einem heftigen Unfall von Nico Hülkenberg überschattet. Der Renault-Pilot überschlug sich nach einer Kollision mit Romain Grosjean. Nach dem Rennen äußerte sich Hülkenberg zu seinem Unfall.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff übt währenddessen Kritik am Cockpitschutz Halo – Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting widerspricht.

Das letzte Rennen der Saison stand eigentlich ganz im Zeichen der großen Abschiedsfeier von Fernando Alonso. Der Spanier wird die Formel 1 nach 18 Jahren verlassen. Lewis Hamilton, der nebenbei seinen 11. Saisonsieg feierte, und Sebastian Vettel würdigten die eindrucksvolle Karriere des Weltmeisters von 2005 und 2006. 

Während Vettel einsieht, dass er an diesem Nachmittag gegenüber Lewis Hamilton keine „realistische Chance“ hatte, hadert man bei Red Bull, nicht mit beiden Autos auf das Podest gefahren zu sein. 

SPORT1 fasst die Stimmen von RTL, Sky und aus der Boxengasse zusammen. 

Lewis Hamilton (Mercedes, Platz 1):

über den WM-Kampf gegen Sebastian Vettel: „Ich kenne Sebastian schon aus den Formel-3-Tagen. Er war immer ein hart arbeitender und ehrlicher Rennfahrer. So soll es auch sein. Er hat über die ganze Saison einen fantastischen Job gemacht und viel Druck auf uns ausgeübt. Wir mussten in diesem Kampf unser Bestes geben. Das hat Sebastian auch getan. Er wird nächstes Jahr wieder stark dabei sein. Ich bin dankbar für diesen Kampf.“

über den Abschied von Fernando Alonso: „Fernando ist eine echte Legende. Er ist schon zu einer Zeit gefahren, als ich noch gar nicht in der Formel 1 war. Schon damals habe ich bewundert, was er gemacht hat. Wir werden ihn vermissen. Er wird dem Sport fehlen.“

über seine eigene Zukunft: „Meine Ingenieure reden immer davon, dass man früh aufhören sollte und dann eher hinter der Wand weitermachen sollte. Für mich ist es bis dahin noch eine lange Zeit.“

Sebastian Vettel (Ferrari, Platz 2): „Ich dachte wir hätten vielleicht noch eine Chance, weil wir auf sechs, sieben, acht Runden frischeren Reifen waren und hatte darauf gehofft, dass die Reifen zum Ende des Rennens einbrechen. Alle in den Top-3 hatten gegen Ende schnelle Rundenzeiten. Auch aufgrund der Überrundungen wurde es dann schwer, in einen Fluss und Rhythmus zu kommen. Lewis hat das Tempo vorne gut kontrolliert und wir hatten keine realistische Chance.“

über den WM-Kampf gegen Lewis Hamilton: „Lewis ist ein Champion und hat das verdient. Es war ein hartes Jahr für uns. Ich habe bis zur letzten Runde alles versucht. Auch heute wieder. Gerne hätte ich noch mehr Rad an Rad gekämpft. Es waren viele Rennen und ein langes Jahr. Unser ganzes Team wird versuchen, ihm im nächsten Jahr einen noch härteren Kampf zu liefern.“

über den Abschied von Fernando Alonso: „Wir sollten ein paar Worte an Fernando richten. Für ihn waren es jetzt ein paar harte Jahre. Wir werden ihn sehr vermissen.“

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Nico Hülkenberg (Renault, ausgeschieden in Runde 1): „Es war eine unbequeme Situation. Ich habe noch ein kleines Feuerchen hinten am Auto gehabt. Die Gase steigen natürlich ins Cockpit und das Atmen wird schwierig, nicht angenehm. Es ging alles relativ schnell. Es überwiegt der Ärger und Frust darüber, dass das Rennen so früh zu Ende war. Wenn man so schnell aus dem Rennen gerissen wird, ist das immer frustrierend und bitter. Nach der langen Geraden in Kurve acht bin ich Seite an Seite mit Romain (Grosjean, Anm. d. Red.) in die Kurve rein. Wir hatten beide ein stehendes Rad. Ich war dann am äußersten Rand der Kurve, also eigentlich fast schon abseits der Strecke. Ich habe ihn dann nicht mehr gesehen und bin davon ausgegangen, dass er geradeaus fährt und die Kurve nicht nimmt.“ 

unmittelbar nach seinem Unfall am Boxenfunk: „Ich hänge hier wie eine Kuh, ich kann nichts machen. Holt mich aus diesem Feuer raus! Es brennt!“

Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef):

über den Unfall von Nico Hülkenberg und den Cockpitschutz Halo: „Ich denke es war allen klar, dass bei dem Unfall nichts passiert ist. Was mich an der Sache zwickt ist, dass er nicht aus dem Auto gekommen ist. Man hat hinten die Flammen gesehen. Wenn da einmal wirklich etwas passiert, dann müssen wir ein System entwickeln, wie man aus dem Auto rauskommt.“

über Lewis Hamiltons Show auf dem Siegerpodest: „Das nächste Mal schicken wir unseren Rob Meadows (Mercedes-Teammanager, Anm. d. Red.) rauf. Der muss sich dann auch das T-Shirt ausziehen. Das ist dann weniger schön, aber das ist eben Lewis wie er leibt und lebt.“  

über Niki Lauda: „Er hat riesig gefehlt. Vor allem mir! Wir sind richtig zusammengewachsen. Er war ein super Sparrings-Partner in diesem nicht immer ganz so einfachen Umfeld. Man konnte mit ihm immer diskutieren und die Dinge aufklären. Ich hätte ihn gerne schnell wieder zurück.“

Charlie Whiting (Rennleiter):

zur Wolff-Kritik am Cockpitschutz Halo: „Halo ist auf solche Zwischenfälle zugeschnitten. Wenn das Auto kopfüber liegt, dann bekommt der Fahrer so etwas mehr Platz (über dem Cockpit).“

Max Verstappen (Red Bull, Platz 3): „Es war kein einfaches Rennen. Ich hatte Probleme am Start, bin zwar gut weggekommen, aber dann hat der Motor irgendein Sicherheitsprogramm gestartet. Ich musste im Grunde eine Re-Start-Prozedur machen. Eigentlich hätten wir Druck machen können, aber dann musste ich so früh an die Box. Das habe ich nicht gerne gemacht, aber ich musste die Super-Soft anschließend noch am Leben halten. Ich hatte eine gute Pace. In den letzten Runden war es dann nicht so einfach. Der Toro-Rosso hat mir Öl auf den Helm geschmissen, sodass ich gar nicht richtig sehen konnte, wo es lang ging. Ich bin froh, Dritter geworden zu sein.“

Daniel Ricciardo (Red Bull, Platz 4): „Ein weiterer Podestplatz wäre schön gewesen. Der vierte Platz haut mich wirklich nicht vom Hocker. Und ich hätte gerne aus meinem Schuh getrunken. Aber schauen wir einmal, es sind ja noch ein paar Stunden.“

Valtteri Bottas (Mercedes, Platz 5): „Ich will jetzt erst einmal frei haben und über einiges nachdenken. Ich brauche jetzt eine Pause.“

Kimi Räikkönen (Ferrari, ausgeschieden in Runde 7): „Schade! Natürlich bin ich enttäuscht. So wollten wir den letzten Grand Prix nicht zu Ende bringen. Leider gab es ein elektrisches Problem dazwischen. Aber so läuft es manchmal im Motorsport.“

Fernando Alonso (McLaren, Platz 11): „Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit den Champions zu kämpfen. Vielen Dank an die Formel 1. Ich werde immer ein Fan dieser Show bleiben. Es war eine tolle Reise für mich. Ich denke für die vielen deutschen Fans war es toll, mich im Kampf mit Michael, Sebastian und den Mercedes zu sehen. Danke für alles!“

über ein mögliches Formel-1-Comeback: „Ich weiß aber nicht, wie ich mich im kommenden Jahr fühlen werde. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich 2019 eine Pause und neue Herausforderungen brauche. Ich will beim Indy 500 um die Triple Crown kämpfen. Und da sind noch die legendären Rennen wie Daytona. 2020 will ich dann vielleicht wieder eine volle Saison irgendwo fahren. Das ist dann vielleicht die Zeit für ein Comeback.“

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