Ausgerechnet Deutschlands Jungstar Alexander Zverev war der umjubelte Matchwinner für Team Europa beim Laver Cup in Chicago!
Der Weltranglistenfünfte aus Hamburg setzte sich in einem dramatischen Match mit 6:7 (3:7), 7:5 und 10:7 (Match-Tiebreak) gegen den Südafrikaner Kevin Anderson durch.
Mit dem Sieg bescherte Zverev seinem Team die entscheidenden drei Punkte, die Team Europa uneinholbar mit 13:8 in Führung brachte und damit das letzte Einzel des Tages zwischen Novak Djokovic und Nick Kyrgios überflüssig machten.
Zverev von Federer, Djokovic erdrückt
Nach verwandeltem Matchball sank ein überglücklicher Zverev zu Boden, während seine Teamkollegen um Djokovic, Roger Federer, Grigor Dimitrov sowie Kapitän Björn Borg auf ihn zustürmten und sich auf ihn warfen.
„Es war ziemlich gut, bis ich etwa 600 Kilo auf meinen Schultern hatte. Ich dachte nur ‚Geht zur Hölle runter von mir'“, scherzte Zverev über die Jubelszenen, ehe er anfügte: „Nein, es war gut. Es war natürlich ein unglaubliches Gefühl.“
Dabei hatte der Abend für Zverev und Federer noch alles andere als gut angefangen. Der 21-Jährige verlor das Doppel mit seinem Idol Federer gegen das US-Duo John Isner und Jack Sock mit 6:4, 6:7 (2:7), 9:11.
Im Match-Tiebreak hatten Zverev/Federer sogar zwei Matchbälle vergeben. Was die Niederlage umso bitterer machte: Team Europa geriet durch die dritte Niederlage in Folge erstmals bei der Veranstaltung zwischenzeitlich mit 7:8 in Rückstand.
Federer bringt Europa zurück auf Siegerstraße
Und um ein Haar wäre es fast noch schlimmer gekommen: Federer stand in der folgenden Einzel-Partie gegen Isner am Rande eine Niederlage. Bereits im zweiten Satz musste er beim Stande von 5:6 einen Matchball abwehren, im Tiebreak gelang ihm dies ein weiteres Mal mit einem Wahnsinns-Rückhandwinner.
Im Match-Tiebreak verspielte Federer zwischendurch eine klare Führung, ehe er das Match doch noch zu seinen Gunsten entschied. Nach dem Matchball zum 6:7 (5:7), 7:6 (8:6) und 10:7 warf sich in der Kabine ein erleichterter Zverev vor Freude auf den Boden.
Denn damit stand fest, dass Zverev den Laver Cup nicht verlieren, wohl aber für Team Europa gewinnen konnte. Eine Aufgabe, die er in einem hochklassigen Match mit Bravour meisterte. Zverev darf sich wie alle anderen Mitglieder des Siegerteams über je 250.000 Dollar freuen.
Für Europa war es der zweite Triumph bei der zweiten Ausgabe – im nächsten Jahr kehrt der Laver Cup nach Europa zurück. Dann findet der Laver Cup in Genf – also Federers Heimat Schweiz – statt.