„Wahnsinn“: Schröders besonderes Comeback

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Über mangelnde Unterstützung kann sich Dennis Schröder nicht beklagen.

„Es wird einen Block geben, wo meine Familie und Freunde sind“, sagt der NBA-Profi mit Blick auf das WM-Qualifikationsspiel der deutschen Basketballer in seiner Geburtsstadt Braunschweig. Vor dem Duell mit Österreich am Freitag (19.30 Uhr im LIVETICKER) hat der 24-Jährige gleich massenweise Tickets besorgt. „Für mich habe ich 60, dann habe ich noch vom Team ein paar bekommen.“

Für Schröder ist der Abend aus vielerlei Gründen keiner wie jeder andere. Erstmals seit dem Abschied aus der Bundesliga vor gut fünf Jahren läuft der Spielmacher der Atlanta Hawks wieder in der Halle seines Heimatvereins auf, erstmals seit dem Viertelfinalaus bei der EM vor neun Monaten in Istanbul trägt er wieder das Nationaltrikot und erstmals kommt er in der neu eingeführten WM-Qualifikation zum Einsatz.

Schröder dankbar: „Das ist Wahnsinn“

„Hier hat alles angefangen. Hier bin ich geboren. Ich habe hier jeden Tag geschwitzt, um zu dem Punkt zu kommen, wo ich jetzt bin“, sagt Schröder und denkt an alte Zeiten. Dem Deutschen Basketball Bund ist er für die Ansetzung dankbar. „Nach jeder Saison bin ich hier für ein oder zwei Monate mit meiner Familie und meinen Freunden. Dass es mir der DBB ermöglicht hat, hier zu spielen, ist Wahnsinn.“

Natürlich hat der Verband nicht ganz zufällig den Spielort ausgewählt. Neben Schröder sollte in Daniel Theis ein weiterer NBA-Profi die Chance zu einer Art Zeitreise bekommen. Doch der 26-Jährige von Rekordmeister Boston Celtics, der einst in Braunschweig an der Seite seines Kumpels Schröder spielte, ist nach einer Knie-OP noch nicht fit. Gekommen ist er dennoch und trainiert zumindest mit dem Nationalteam. 

Teamchemie stimmt

Dass Theis vor Ort ist, genau wie Johannes Voigtmann nur wenige Tage nach dem verlorenen Finale in der spanischen Meisterschaft mit Baskonia Vitoria und Paul Zipser (Chicago Bulls) sich angekündigt hat, gefällt Schröder. „Die Teamchemie ist auf jeden Fall da“, sagt der Point Guard, dessen Zukunft in Atlanta offen ist („Schauen, was für mich am besten ist“). 

Vor dem Duell mit den Österreichern, die Ausnahmekönner Jakob Pöltl (Toronto Raptors) mitbringen, hat der DBB eine blitzsaubere Bilanz. Alle bisherigen vier Spiele wurden gewonnen, die zweite Gruppenphase hat das Team von Bundestrainer Henrik Rödl auf dem Weg zur WM 2019 in China schon sicher. Da alle Ergebnisse mitgenommen werden, sind die Partien gegen den Nachbarn und beim härtesten Gegner Serbien (3:1) am Montag (20.00) in Novi Sad wichtig.

Schröder kritisiert Terminkalender

Schröder konnte bislang nicht mitwirken, der Terminkalender ließ das nicht zu, die ersten beiden Nationalmannschaftsfenster waren im November und Februar. „Dass die Qualifikation parallel zur NBA läuft, ist nicht sinnvoll“, hatte Schröder schon vor einiger Zeit kritisiert. Der Weltverband FIBA denkt aber nicht daran, etwas zu ändern.

Zunächst einmal freut sich Anführer Schröder auf sein Comeback. Der verlorene Sohn, inzwischen auch Gesellschafter bei den Löwen Braunschweig („Ein bisschen Mitspracherecht“), kann es kaum erwarten: „Ich habe vor fünf Jahren zum letzten Mal hier gespielt. Die ganzen Fans, die mich immer supportet haben, werden da sein.“

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