Der Schweizer Spielmacher Andy Schmid vom entthronten deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen hat die zu kurze Sommerpause in der Bundesliga kritisiert. „Das ist eine Katastrophe“, sagte Deutschlands Handballer des Jahres, der zuletzt zum fünften Mal in Folge zum besten Spieler der Bundesliga gewählt worden war, im Interview mit dem Mannheimer Morgen.
Keine Liga fange so früh an wie die Bundesliga, keine Liga höre so spät auf, sagte der Löwen-Kapitän: „Von Jahr zu Jahr wird die Saison länger, das ist extrem.“ Die Saison ende Anfang Juni, dann kämen noch Länderspiele und Mitte Juli gehe es schon wieder mit der Saisonvorbereitung weiter. „Diese Zeit reicht einfach nicht, um all das zu verarbeiten, was in den Monaten zuvor passiert ist. Es gibt eigentlich keine vernünftige Möglichkeit, mal abzuschalten, sich zu erholen oder auf die faule Haut zu legen“, beklagte Schmid.
In der Anzahl der Spiele sieht der Schweizer keine Probleme, wohl aber in der Terminierung. „Es wäre allen geholfen, wenn man den Spielplan ein wenig komprimiert“, schlug der 34-Jährige vor und begründete seinen Vorschlag: „Jeder Handball-Profi ist sowieso in seinem Rhythmus, drei Partien in einer Woche sind meiner Meinung nach kein Problem.“
Schmid: Auch einmal Currywurst essen
Dies würde die Sommerpause auf acht Wochen erhöhen. „Und das gibt einem dann – salopp gesagt – auch mal die Möglichkeit, Currywurst zu essen und Cola zu trinken, bis die Überzuckerung einsetzt“, so Schmid, „man könnte einfach mal wie ein normaler Mensch im Urlaub leben.“
Die Löwen hatten nach dem ersten Pokalsieg der Vereinsgeschichte und einem folgenden, unerklärlichen Leistungseinbruch den Meistertitel noch aus den Händen gegeben. In der Schlussphase der Saison holte das Team als Spitzenreiter aus drei Spielen nur einen Punkt und musste den Titel am Ende der SG Flensburg-Handewitt überlassen.