Brendan Dassey: Berufung im „Making a Murderer“-Fall ist gescheitert

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Mit vier zu drei Stimmen urteilte ein Gericht in Chicago am Freitag, dass Brendan Dassey korrekt von der Polizei befragt wurde. Das berichten US-Medien. Dem Amerikaner wird vorgeworfen, 2005 gemeinsam mit seinem Onkel Steven Avery eine Frau vergewaltigt, getötet und anschließend beseitigt zu haben. Sein Fall ist durch die Netflix-Dokumentation „Making a Murderer“ weltweit bekannt geworden.

Making a Murderer Mann kommt frei_10.40Seit der Ausstrahlung waren immer wieder Zweifel an der Schuld Dasseys aufgetaucht. Vor allem die Verhörmethoden der Polizei standen stark in der Kritik. Die Beamten hätten den geistig zurückgebliebenen, damals 16-jährigen Dassey so lange unter Druck gesetzt, bis dieser schließlich eine Tat gestand, die er nicht begangenen hatte, so Dasseys Anwälte. Dassey habe aus freien Stücken ausgesagt, sagt nun das Gericht. Das Geständnis sei deshalb gültig, die Verurteilung basierend darauf rechtskräftig. Brendan Dassey muss laut dem Urteil lebenslang hinter Gittern bleiben.Brendan Dassey

Eine Freilassung von Brendan Dassey wird immer unwahrscheinlicher

Making a Murderer wird fortgesetzt 19.01Die Netflix-Dokumentation zeigte Videoaufnahmen des fraglichen Verhörs, zahlreiche Zuschauer setzten sich hinterher für den inhaftierten Dassey ein. Ein Gericht in Chicago ordnete 2016 sogar die Freilassung Dasseys an – doch die Staatsanwaltschaft ging in Berufung. Mit dem neuen Urteil wird es immer unwahrscheinlicher, dass der mittlerweile 27-Jährige irgendwann frei kommt. Seine Anwälte kündigten jedoch an, weiter kämpfen zu wollen. Sie wollen den Fall zur Not bis zum Surpreme Court bringen. Denn ihrer Meinung nach wurde in der Entscheidung nicht berücksichtigt, dass Kinder und Menschen mit niedrigem IQ für Falschaussagen anfällig sind.

Auch die Anwälte des Gerichts, die für Dasseys Freilassung gestimmt haben, betonten ihre Sicht noch einmal: „Unschuldige Menschen legen Geständnisse hab und zwar schockierend häufig.“

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