In einer Zeit, in der die Digitalisierung immer weiter voranschreitet, fällt es manchen gar nicht mehr so einfach, mal abzuschalten und sich durch eine kleine Knobelei abzulenken. Die meisten greifen auch dafür auf eine vielfaltige Palette an Smartphone-Apps zurück. Doch nicht für jeden ist das etwas, dachte sich zumindest Entwickler Truckee Lynch. Nicht selten hat ihn die Hektik, die mit den modernen sozialen Medien einhergeht, gestresst und er hat sich eine „Offline-Alternative“ gewünscht. Dieses Projekt hat er dann auch gleich selbst in die Hand genommen.
In einer dreidimensionalen Welt, die wir zu einem nicht unerheblichen Teil nur noch über zweidimensionale Displays wahrnehmen, kann es zumindest nicht schaden, sich fünf Minuten am Tag gezielt mit etwas händischer Fingerfertigkeit zu beschäftigen.
Das Grundprinzip des Zenth und der Grundgedanke dahinter
Gleich vorweg, bei dem Zenth handelt es sich nicht um ein tückisches Knobelspiel, es ist kein Rubik’s Cube oder dergleichen. Der Grundgedanke ist ein Labyrinth, dass es zu durchlaufen gilt. Der Entwickler Lynch spricht von seiner persönlichen Liebe zu Labyrinthen, die auf deren Schönheit und Komplexität beruht, als ausschlaggebenden Faktor für die Idee des Zenth. Schwierigkeit und Kopfzerbrechen standen nie an oberster Stelle, sondern Entspannung und Ruhe.
Der Zenth an sich besteht aus zwei sich überschneidenden Holzplatten, in die Bahnen eines Labyrinths gefräst wurden. In diese wird eine kleine Metallkugel gelegt, die durch Rotation des Zenth gesteuert wird. Ziel ist es, das gesamte Labyrinth auf all seinen Plattformen einmal zu durchlaufen. Dabei muss die Kugel stets zur Mitte der Konstruktion geführt werden. Laut Hersteller ist dies in knapp fünf Minuten zu bewerkstelligen. Der Weg ist hier also das Ziel wie man so schön sagt.
Handwerkskunst aus verschiedenen Holzsorten
Es handelt sich bei jedem Exemplar um ein manuell gefertigtes Einzelstück. Die Vermutung liegt nahe, dass Hersteller Lynch sich mit der gleichen Ruhe und Sorgfalt an die Fertigung gesetzt hat, die das fertige Endprodukt später bei dem Benutzer erwecken soll. Der Käufer soll die Wahl zwischen Bambus und Wahlnussholz haben. Da es auch bei den entsprechenden Holzsorten regionale Unterschiede gibt, lässt sich eine reiche Farbvielfalt anbieten. Das fertige Stück hat eine Höhe von 16,6 cm und ein Volumen von 14,6 cm3.
Auch wenn das dreidimensionale Minilabyrinth gerade nicht in Benutzung ist, sondern nur den Raum ziert, hat es irgendwie eine beruhigende Wirkung. Ruhe ist eben das entscheidende Stichwort bei dieser Spielerei. Es ist kein Wettlauf um die Zeit, es erfordert kein Multitasking, der Schwierigkeitsgrad ändert sich nicht, es geht lediglich darum, die eigene Aufmerksamkeit auf eine Handlung zu richten und diese ganz bewusst und sorgsam auszuführen.
Wer sich angesprochen fühlt und ein paar Minuten Stresstherapie der etwas anderen Sorte in seinen Alltag integrieren möchte (ohne sich einen Fidget Spinner oder Fidget Cube zuzulegen), der kann das Projekt auf Kickstarter unterstützen. Ab 55 Euro soll es Zenth dort zu kaufen geben, vorausgesetzt das angestrebte Finanzierungsziel von 50.000 $ wird erreich, der momentane Stand sind gut 12.000 $ . Läuft alles wie erhofft, wird der Zenth voraussichtlich Juli 2018 verschickt.