Demütigung! Blutleere Kieler im freien Fall

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Der THW Kiel kann sich nach der dritten Saisonniederlage wohl schon am 6. Spieltag vom 21. Meistertitel verabschieden.

Beim 22:30 (13:14) gegen die HSG Wetzlar brach der THW im zweiten Abschnitt völlig in sich zusammen.

Die Hessen spielten sich in der Schlussphase in einen wahren Rausch und führten den Favoriten phasenweise vor. Wetzlars Kristian Björnsen, der seinen Vertrag kurz vor der Partie bis 2021 verlängerte, überzeugte mit einer hundertprozentigen Trefferquote (acht Tore).

Gislason übt Selbstkritik

Damit rutscht der amtierende DHB-Pokalsieger in der Tabelle auf Platz neun und hat auf Tabellenführer Hannover bereits sechs Punkte Rückstand. Drei Pleiten hatten die Norddeutschen in der vergangenen Saison erst nach 19 Spieltagen kassiert.

„Mitte der zweiten Hälfte war eine gewisse Resignation in der Mannschaft zu spüren“, bilanzierte Kiels Cheftrainer Alfred Gislason bei Sky und zeigt sich selbstkritisch: „Ich muss mich schon selbst fragen, wieso die Mannschaft so verunsichert ist. Das geht garantiert auf meine Kappe.“

Mit vier Treffern in Folge zu Beginn der zweiten Spielhälfte setzte sich Wetzlar vorentscheidend ab. Bei seinen zaghaften Comebackversuchen scheiterte der THW ein ums andere Mal an HSG-Keeper Benjamin Buric, der mit 13 Paraden letztlich acht Bälle mehr entschärfte als Kiels Weltklasse-Gespann Niklas Landin (drei Paraden) und Andreas Wolff (zwei Paraden) zusammen.

Flensburg wendet Fehlstart ab

Vizemeister SG Flensburg-Handewitt hat den Fehlstart in die Saison indes abgewendet.

Im Topspiel des sechsten Spieltages besiegte der Champions-League-Teilnehmer, der ebenfalls bereits zwei Niederlagen verdauen musste, die hochgehandelte MT Melsungen nach beeindruckender Vorstellung mit 30:25 (16:11) und klettert auf den dritten Tabellenplatz.

Flensburg dominierte die Partie vor 4300 Zuschauern in Kassel von Beginn an. Rasmus Lauge Schmidt war mit zehn Treffern der erfolgreichste Werfer. Zwar konnte die MT den Rückstand anfangs des zweiten Durchgangs auf drei Tore verkürzen, dem Vizemeister allerdings nicht ernsthaft gefährlich werden. 

„Viele Mannschaften bekommen hier Probleme“, sagte Flensburg-Trainer Maik Machulla bei Sky: „Deswegen bin ich glücklich und stolz, weil es die Jungs in den wichtigen Phasen sehr gut gemacht haben.“

Berlin bleibt ungeschlagen

Die Füchse Berlin bleiben neben der Überraschungsmannschaft TSV Hannover-Burgdorf, die ihr sechstes Saisonspiel am Sonntag beim SC DHfK Leipzig bestreitet, das einzige ungeschlagene Team in der Handball-Bundesliga.

Gegen den TVB 1898 Stuttgart setzte sich der ersatzgeschwächte Hauptstadt-Klub mühsam mit 26:24 (14:14) durch und ist mit 8:0-Punkten nun Tabellenzweiter.

Das Duell der Traditionsklubs Frisch Auf Göppingen und TBV Lemgo endete 27:27 (14:11). Ebenfalls unentschieden trennten sich der HC Erlangen und Aufsteiger TV Hüttenberg mit 26:26 (15:14).

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