Europameister! Slowenien krönt Basketballmärchen

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Goran Dragic hat Slowenien zum ersten Europameistertitel im Basketball geführt.

Das Team um den glänzend aufgelegten NBA-Profi von Miami Heat schlug Serbien im Finale von Istanbul nach einer starken Vorstellung 93:85 (56:47) und beendete ein perfekt verlaufenes Turnier mit Gold.

Wieder nur Silber für Serbien

Dagegen erlebten die Serben mit Nationaltrainer Sasa Djordjevic, gleichzeitig Coach bei Bundesligist Bayern München, die nächste Enttäuschung und müssen sich nach der WM 2014 und den Olympischen Sommerspielen 2016 zum dritten Mal in kurzer Zeit bei einem großen Turnier mit Silber zufrieden geben.

Die Slowenen, zuvor nie Medaillengewinner bei einer Europameisterschaft, krönten ihre starke Turnierleistung mit dem Titelgewinn und blieben ohne Niederlage. Bester Werfer beim Sieger der Vorrunde in Helsinki/Finnland war Dragic, der Profi von Miami Heat wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt. Bei den Serben hieß der Topscorer Bogdan Bogdanovic (Sacramento Kings/22).

In der Sinan Erdem Arena entwickelte sich vor 12.095 Zuschauern ein offenes Spiel. Serbien dominierte bei den Rebounds, machte aber viel zu wenig daraus. Die Slowenen fanden nach leichten Problemen ihren Rhythmus, Klemen Prepelic traf sicher von der Dreierlinie und sorgte für eine zweistellige Führung (41:30/16. Minute).

Drei Bayern-Spieler im Finale

Die Serben, bei denen in Vladimir Lucic, Milan Mavcan und dem angeschlagenen Stefan Jovic gleich drei Spieler vom früheren deutschen Meister München zum Einsatz kamen, fanden gegen die schnellen Slowenen immer häufiger keine Mittel. Besonders Dragic (Miami Heat) drehte im zweiten Viertel auf und stand zur Pause bei 26 Punkten.

Slowenien hatte das Spiel auch nach der Rückkehr aus der Kabine fest im Griff. Als aber Jungstar Luka Doncic (18) Mitte des dritten Viertels verletzt vom Platz humpelte und Dragic eine Pause bekam, gab es im Spiel des EM-Gastgebers von 2013 einen Bruch. Serbien verkürzte bis auf zwei Punkte (61:63/28.). 

Bogdanovic trifft Dreier nicht

Im Schlussabschnitt begannen die Slowenen zu wackeln, zu oft ging es über Dragic. Der erschöpfte Point Guard ging auf die Bank und sah, wie sein Mannschaftskollege Aleksej Nikolic 35 Sekunden vor dem Ende zwei Freiwürfe zum 90:82 verwandelte. Bogdanovic setzte auf der Gegenseite einen Dreier vorbei – die Entscheidung.

Zuvor hatte sich der entthronte Titelverteidiger Spanien mit Bronze getröstet. Im Spiel um Platz drei setzte sich der Turnierfavorit nach einer lange Zeit überlegenen Vorstellung mit 93:85 (45:28) gegen Rekordsieger Russland (14 Titel) durch.

Beste Werfer beim dreimaligen Europameister Spanien, der im Viertelfinale Deutschland ausgeschaltet hatte (84:72), danach in der Runde der letzten Vier aber klar an Slowenien gescheitert war (72:92), waren die Brüder Pau (26 Punkte) und Marc Gasol (25). Die Spanier haben seit 2007 bei jeder EM eine Medaille geholt. Dreimal gab es Gold (2009, 2011, 2015), einmal Silber (2007) und zweimal Bronze (2013, 2017).

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