Der Große Preis von Singapur (Sonntag, 14 Uhr im LIVETICKER) leitet die entscheidende Phase der Formel-1-Saison ein.
Der PS-Zirkus hat Europa für den Rest des Jahres den Rücken gekehrt und gastiert nun für jeweils drei Rennen in Ostasien und Amerika, ehe spätestens beim Finale Ende November in Abu Dhabi der Nachfolger des zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg ermittelt wird.
Der Zweikampf zwischen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton (238 Punkte) und Ferrari-Star Sebastian Vettel (235) spitzt sich immer mehr zu (SERVICE: Der Stand in der Fahrerwertung).
Ferrari favorisiert
Trotz des Heim-Debakels von Monza sind Vettel und Ferrari favorisiert. Die Italiener haben in diesem Jahr das beste Paket für enge und verwinkelte Stecken, der Stadtkurs von Singapur gehört zweifellos dazu.
In den ersten beiden freien Trainings am Freitag lag Vettel weit hinter der Spitze. Mit 2,52 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit von Daniel Ricciardo im Red Bull (1:40,852) fuhr er nur auf Rang elf. Hinter der Australier Ricciardo fuhr der Niederländer Max Verstappen im zweiten Red Bull die zweitbeste Zeit (+0,556 Sekunden) und schob sich damit noch vor WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im Mercedes (+0,703).
Am Samstag steigen das 3. freie Training (ab 12 Uhr im LIVETICKER und das Qualifying (ab 15 Uhr im LIVETICKER)
Weltmeister-Rennstall Mercedes wähnt sich selbst noch hinter Red Bull nur als dritte Kraft in der Löwenstadt, wenngleich Hamilton mit dem Rückenwind von zwei Siegen in Folge sowie der Eroberung der WM-Führung nach Asien fliegt. Mit dem Engländer ist immer zu rechnen, egal auf welcher Strecke.
Singapur ist in vielerlei Hinsicht ein spezieller Grand Prix. Zum einen ist es das einzige echte Nachtrennen im Formel-1-Kalender. Der Start in Singapur ist um 20 Uhr Ortszeit, so spät geht es nirgendwo anders los.
Kurvenreiche Strecke
Um auf den Punkt fit zu sein, bleiben die Fahrer trotz der Zeitverschiebung von sechs Stunden im Europa-Rhythmus, sie gehen erst weit in der Nacht ins Bett und schlafen bis in den Mittag hinein. Zum anderen macht das tropische Klima mit oft mehr als 30 Grad Lufttemperatur und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit den Piloten zu schaffen.
Dazu ist Singapur mit 23 Kurven die kurvenreichste Strecke des Jahres. Durch die Anstrengung, die durch das neue Reglement in diesem Jahr noch größer sein wird, verlieren die Fahrer allein am Rennsonntag etwa drei Kilogramm Flüssigkeit.