Ein Akku-Case für das iPhone haben wir hier schon einmal für euch getestet. Heute nehmen wir das Space Pack von Mophie genauer unter die Lupe. Dieses dient nicht nur dazu, euer iPhone unterwegs mit Energie zu versorgen, sondern bietet durch den integrierten Speicher zusätzlich die Möglichkeit, weitere Daten immer dabei zu haben oder Daten aus dem internen Speicher das iPhones auszulagern. Was wir von dem Space Pack halten erfahrt ihr im Folgenden in unserem Review.
Auch wenn mittlerweile wahrscheinlich fast jeder, der es braucht, eine Powerbank hat, haben Akku-Cases trotzdem noch eine Daseinsberechtigung. Sie bieten einen Schutz für das Handy und auch das Aufladen gestaltet sich unkomplizierter als mit einer Powerbank. Mit einem Akku-Case kann man getrost auf einen Kabelsalat verzichten und muss sich keine Gedanken mehr machen, ob man die Powerbank wirklich eingepackt hat; das am Handy angelegte Case ist sowieso immer dabei. Außerdem bietet das Space Pack von Mophie noch 32GB oder 64GB an zusätzlichem Speicher, was es von anderen Ladehüllen für Handys abhebt.
Hochwertiges Case mit einem großen Manko
Das Mophie Space Pack kommt in einer hochwertig wirkenden Verpackung mit Sichtfenster daher, so dass man schon vor dem Kauf bzw. vor dem Auspacken einen Blick auf die Hülle werfen kann. Auch die Hülle selbst macht einen guten und vor allem stabilen Eindruck. Im Lieferumfang sind die Hülle selbst, ein Micro-USB-Kabel, eine Anleitung und ein Adapter für die Kopfhörerbuchse dabei. Der Adapter ist nötig, da die Hülle an der Unterseite in etwa einen Zentimeter länger als das Handy selbst ist und der Kopfhöreranschluss somit unerreichbar wird. Auf Zusatzfunktionen wie das Steuern der Musik über die Tasten an den Kopfhörern müssen wir aber trotz Adapter nicht verzichten. Die Hülle ist außerdem so gebaut, dass der Sound der Lautsprecher nun nach vorne abstrahlt, was uns während des Tests positiv auffiel.
Das Anlegen der Hülle ist schnell passiert, das Handy wird in den unteren Teil der Hülle geschoben, der obere Teil kann dann einfach oben aufgesteckt werden. Hier muss angemerkt werden, dass die Hülle für das iPhone 6 konzipiert wurde, was zu nicht unerheblichen Problemen mit dem iPhone 6s führt. Das Anlegen der Hülle bei einem iPhone 6s ist noch kein Problem, jedoch ist das Herausziehen schier unmöglich. In unserem Test war dies nur mit Hilfe der Fingernägel und eines Taschenmessers möglich. Das sollte natürlich nicht der Fall sein und birgt ein großes Risiko für Beschädigungen, sowohl für die Hülle als auch für das Handy. Das Problem scheint kein Einzelfall zu sein, man kann es aber lösen, indem man die Gummistreifen im Inneren der Hülle entfernt, wodurch das iPhones 6s dann nicht mehr so extrem fest sitzt und das Entfernen der Hülle somit erleichtert wird. Der YouTuber joshtoy hat zu diesem Thema ein Video erstellt, in dem er ausführlich erklärt, wie man das Handy aus der Hülle entfernen kann und wie man die Hülle in Folge entsprechend modifizieren kann.
Anleitung: So bekommst du das Mophie Case vom iPhone 6s wieder ab!
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Uns gefiel es sehr gut, dass das iPhone durch die Hülle aus Gummi deutlich griffiger wird. Gerade beim Gebrauch eines „nackten“ iPhone 6 oder 6s muss man ständig auf der Hut sein, da das Handy sehr leicht aus der Hand gleitet. Die Tasten an der Seite des Handys lassen sich trotz Hülle immer noch einwandfrei bedienen, die Gummierung hat jedoch den Nachteil, dass Fingerabdrücke sehr schnell sichtbar werden und so ständiges Putzen oder eine Hülle voller Fingerabdrücke angesagt ist. Laut Hersteller bietet die Hülle eine Stoßfestigkeit der Stufe 3 (von 4), was einen sehr guten Schutz im Falle eines Sturzes des Handys bieten sollte.
Retter in der Not für euren Akku
Nun aber zu einer der beiden Hauptfunktionen der Hülle, der Ladefunktion. Es ist ein Akku mit 3.300 mAh Kapazität verbaut, da ein Teil der gespeicherten Energie jedoch für die Speicherfunktion reserviert ist, bleiben noch 2.750 mAh für unseren Telefonakku. Im Test war es damit möglich, unser iPhone von 20% gut eineinhalb Mal aufzuladen. Die Regelung der Energiezufuhr erfolgt dabei über einen kleinen Schiebeschalter auf der Rückseite der Hülle. Ist dieser eingeschaltet wird das Handy aufgeladen, leider auch wenn ein Akkustand von 100% schon erreicht ist. Hier bedarf es dann einer manuellen Abschaltung der Stromzufuhr.
Das Lightningkabel, das normalerweise zum Aufladen des iPhones genutzt wird, kann in Kombination mit dem Case leider nicht genutzt werden. Die Hülle verfügt nur über einen Micro-USB-Anschluss. Hier hat jedoch wahrscheinlich Apple seine Hände im Spiel und erlaubt es nicht, dass die Hülle mit einem Lightninganschluss versehen werden kann. Das ist ärgerlich, jedoch ist der Fehler hier bei Apple zu sehen. Ist das Handy in der Hülle und man schließt sie an die Stromzufuhr an, so wird zuerst das Handy geladen, bevor der externe Akku etwas von der Energie abbekommt. Um nur das Case einmal zu laden sollte man knapp 5 Stunden einplanen, bevor es wieder komplett einsatzbereit ist. Der Ladezustand des Cases wird über vier hell leuchtende Lichter auf der Rückseite der Hülle angezeigt.
Ein wertvoller Begleiter bei Speichermangel?
Die von uns getestete Version des Space Packs verfügte über 32GB internen Speicher, wer damit nicht auskommt findet bei Mophie zusätzlich noch eine Version mit 64GB. Der Datentransfer funktioniert entweder per USB oder drahtlos per Wlan. Wer USB bevorzugt kann die Hülle einfach wie ein normales USB-Speichermedium an den Computer anschließen und die gewünschten Daten kopieren. Wer gerne auf Kabelsalat verzichtet, bekommt auch die Möglichkeit, die Daten kabellos zu übertragen, sofern sich Computer und Handy im gleichen Wlan-Netzwerk befinden.
Der Datentransfer erfolgt dann über ein Web-Interface, wo man sich mit einem auf dem Handy angezeigten Code einloggt. Die Übertragung erfolgt dann per Drag and Drop oder durch Auswählen der hochzuladenden Dateien. Die Übertragungsrate ist eher gemächlich, in unserem Test benötigten wir für die Übertragung von 1 GB an Bildern knapp 7 Minuten. Außerdem scheint das Web-Interface nicht 100%ig mit Safari kompatibel zu sein, bei der Übertragung einer größeren Datenmenge kam es in unserem Test oft zu Verbindungsabbrüchen. Mit Firefox und Chrome als Alternative lief jedoch alles einwandfrei.
Die übertragenen Daten werden dann in der „Space“-App von Mophie angezeigt. Hier kann man auch die Fotos vom Handy synchronisieren, so dass diese auch auf der Hülle gespeichert sind. Leider kann die Anzeigefunktion nicht mit der „Fotos“-App auf dem iPhone mithalten. Mit einer DSLR-Kamera geschossene Fotos müssen immer ein bisschen laden, bevor sie scharf angezeigt werden. Bei mit dem Handy aufgenommenen Fotos verringert sich die Ladezeit, jedoch empfand ich diese in beiden Fällen als sehr störend, da so immer der Flow beim Anschauen von Fotos kurz unterbrochen wird. Zudem ist die Übersetzung der deutschen App nicht perfekt gelungen, zum Beispiel existiert in der App der Menüpunkt „Kamerarolle synchronisieren“, vom englischen „camera roll“, was dem Punkt „Aufnahmen“ in der deutschen „Fotos“-App entspricht. Dies ist zwar leicht störend, während meines Tests empfand ich die fehlerhafte Übersetzung aber nicht als Einschränkung in Bezug auf die Bedienbarkeit der App.
Unser Fazit zum Mophie Space Pack
Insgesamt waren wir während unseres Tests durchaus zufrieden mit dem Mophie Space Pack. Die Ladefunktion funktioniert einwandfrei und stellt unterwegs oft den Retter in der Not dar. Von der Speicherfunktion und der dazugehörigen App waren wir jedoch nicht so begeistert. Lange Ladezeiten und eine umständliche Bedienung trüben hier den Eindruck. Zusätzlich sollten sich Nutzer eines iPhone 6s die Hinweise zum Entfernens des iPhones aus der Hülle zu Herzen nehmen. Wer mit diesen Einschränkungen leben kann findet im Mophie Space Pack einen multifunktionalen Begleiter, der sich in vielen Situationen als nützlich erweisen kann. Das Space Pack ist zu einem Preis von 150 Euro bis 250 Euro (UVP) für alle iPhones von 5 bis 6s verfügbar, in manchen Online-Shops findet man die Cases jedoch teilweise zu einem Bruchteil der unverbindlichen Preisempfehlung.