Pflichtspiel-Premiere gelungen, Tabellenführung eindrucksvoll ausgebaut: Die deutschen Handballer haben unter dem neuen Bundestrainer Christian Prokop das Tor zur EM 2018 mit einer Gala-Vorstellung ganz weit aufgestoßen.
Der Titelverteidiger gewann das schwere Qualifikationsspiel beim WM-Dritten Slowenien überraschend deutlich mit 32:23 (19:12) und führt die Gruppe 5 nach dem dritten Sieg im dritten Spiel souverän an.
„Wir haben viele Dinge umgesetzt, die wir uns vorgenommen haben. Es war ein ganz starker Auftritt“, sagte Prokop.
Bob Hanning sprach sogar von einem der „besten Spiele der letzten Jahre“. Es sei in allen Belangen eine Demonstration von Stärke gewesen, so der DHB-Vizepräsident: „Das Team hat beim EM-Bronzemedaillengewinner gezeigt, wozu es mit Christian Prokop in der Lage ist. Jetzt wollen wir uns am Samstag das EM-Ticket holen.“
Wolff mit herausragender Leistung
Mit einem weiteren Erfolg gegen die Slowenen am Samstag (ab 16.10 Uhr im LIVETICKER) im westfälischen Halle hätte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) das Ticket für die EM in Kroatien vorzeitig gelöst. Bester deutscher Werfer in Ljubljana war der bärenstarke Kapitän Uwe Gensheimer mit elf Treffern, eine herausragende Leistung bot auch Torhüter Andreas Wolff.
„Wir haben viele Dinge umgesetzt, die wir uns vorgenommen haben. Es war ein ganz starker Auftritt“, sagte Prokop. Bob Hanning sprach sogar von einem der „besten Spiele der letzten Jahre“. Es sei in allen Belangen eine Demonstration von Stärke gewesen, so der DHB-Vizepräsident: „Das Team hat beim EM-Bronzemedaillengewinner gezeigt, wozu es mit Christian Prokop in der Lage ist. Jetzt wollen wir uns am Samstag das EM-Ticket holen.“
Für Prokop war es als Nachfolger von Dagur Sigurdsson im dritten Spiel als Cheftrainer der erste Erfolg. Zuvor gab es bei zwei Testspielen gegen Schweden eine Niederlage und ein Unentschieden. Zum Abschluss der EM-Qualifikation trifft Deutschland im Juni auf Portugal und die Schweiz.
Im Angriff variabel, in der Abwehr aggressiv
„Wir müssen es in der aufgeladenen Atmosphäre schaffen, eine variable und geduldige Spielanlage zu zeigen und in kritischen Situationen kühlen Kopf zu bewahren“, hatte Prokop vor der Partie in der Arena Stozice erklärt – seine Mannschaft setzte seine Vorgaben perfekt um.
Ohne die erkrankten Leistungsträger Kai Häfner und Steffen Weinhold sowie den verletzten Julius Kühn (Innenbandriss im Knie) kamen die Gäste 101 Tage nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der WM gegen Katar glänzend ins Spiel. Die Bad Boys präsentierten sich vor 10.500 Zuschauern im Angriff variabel und spielfreudig, die deutsche 6:0-Abwehr war aggressiv und beweglich. Dahinter entnervte Wolff die Slowenen. Der Kieler zeigte bereits in den ersten 20 Minuten acht Paraden.
Prokop verfolgte sein erstes Pflichtspiel als Bundestrainer stehend an der Seitenlinie. Er redete ständig mit seinen Spielern. Bei gelungenen Aktionen ballte der Leipziger die Fäuste, bei Toren brüllte er seine Freude heraus – dazu hatte er viele Gelegenheiten.
Erst drei Trainingseinheiten unter Prokop
Der Olympia-Dritte ging durch den dritten von Gensheimer verwandelten Siebenmeter schnell mit 5:2 in Führung (8.). Auch in der Folge fand die DHB-Auswahl gegen die offensive Deckung der Gastgeber immer wieder Lösungen, obwohl es unter Prokop erst drei Trainingseinheiten gegeben hatte.
Abwehrchef Finn Lemke traf per Tempogegenstoß zum 11:6 (17.), in der Halle kühlte die anfangs hitzige Atmosphäre merklich ab. Als Kreisläufer Patrick Wiencek das 15:8 (24.) erzielte, zeichnete sich eine Demontage für die Slowenen ab.
Der Ex-Weltmeister hielt sich auch nach dem Wechsel an das taktische Konzept, Gensheimer erzielte per Siebenmeter zum 24:16 (38.) bereits seinen zehnten Treffer. Angesichts der deutlichen Führung wechselte Prokop durch, um Kräfte für das zweite Spiel gegen die Slowenen am Samstag zu sparen. Am souveränen Erfolg änderte das nichts mehr.
Die Partie im Stenogramm:
Slowenien – Deutschland 23:32 (12:19)
Tore: Dolenec (5/3), Bezjak (4), Marguc (3/3), Blagotinsek (2), Janc (2), Zarabec (2), Grebenc (2), Kodrin (1), Mackovsek (1), Poteko (1) für Slowenien – Gensheimer (11/7), Groetzki (4), Weber (4), Wiencek (3), Fäth (2), Pekeler (2), Reichmann (2), Dahmke (2), Drux (1), Lemke (1) für Deutschland
Zuschauer: 10.500