US-Präsident Donald Trump will eine friedliche Lösung im Konflikt mit Nordkorea, beteuerte er in einem Interview anlässlich seines 100-Tage-Amtsjubiläums. Doch ein militärisches Eingreifen schliesst er nicht aus.
Droht ein Krieg zwischen Nordkorea und den USA? Es ist eine Frage, die seit Wochen im Raum steht. Militärübungen, Drohgebärden, Krisengespräche und Sanktionen: Die beiden Staatschefs Kim Jong-Un und Donald Trump lassen ihre Muskeln spielen – und zwar kräftig.
Nun hat Trump den Konflikt mit einer weiteren Aussage angeheizt. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, das Trump anlässlich seiner ersten 100 Tage im Amt gab, warnte der US-Präsident vor einer Eskalation. So sagte er: «Es besteht die Möglichkeit, dass das Ganze in einem grossen, grossen Konflikt mit Nordkorea endet. Absolut.»
Nordkorea sei derzeit die grösste globale Herausforderung, meinte Trump. Er würde es «lieben, die Dinge auf diplomatischem Weg zu lösen». Dies sei allerdings «sehr schwierig».
UNO-Sicherheitsrat tagt heute
Die USA hat wegen der Atom- und Raketentests, die Nordkorea trotz Verbot fortführt, die Sanktionen gegen den abgeschotteten Staat in den vergangenen Wochen verschärft. Zudem fordert die Trump-Administration die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen.
US-Aussenminister Rex Tillerson leitet heute eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York zum Thema Nordkorea. Er werde «sehr lautstark» zu härteren Sanktionen gegen Pjöngjang aufrufen, kündigte ein Sprecher an.
«Ich hoffe, dass er rational ist»
Im Interview mit Reuters bezog Trump zudem Stellung zur Rolle Chinas. Die beiden Staatschefs hatten sich kürzlich in Florida getroffen, um über das weitere Vorgehen gegenüber Nordkorea zu diskutieren. «Ich glaube, er gibt sich grosse Mühe», sagte Trump in Bezug auf den chinesischen Präsidenten Xi Jinping. «Er will sicher keinen Aufruhr und Tote sehen. Er ist ein guter Mann. Er ist ein sehr guter Mann und ich lernte ihn sehr gut kennen.»
Und auch über Kim Jong-Un äusserte sich Trump: «Er ist 27 Jahre alt. Sein Vater starb, er übernahm ein Regime. Man kann sagen, was man will, aber es ist nicht einfach, besonders in diesem Alter.» Er wolle ihn nicht verteidigen, «aber ich sage bloss, dass es eine sehr schwierige Aufgabe ist». Auf die Frage des Journalisten, ob er Kim als rational einschätze, meinte Trump: «Ich habe dazu keine Meinung. Ich hoffe, dass er rational ist.» (lha)